Rheinische Post Emmerich-Rees

Britische Regierung erstellt Detail-Pläne für harten Brexit

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LONDON (rtr) Im Poker mit dem Parlament über die Art und Weise des EU-Austritts hat die britische Regierung am Dienstag den Druck verstärkt. Sie bereite sich nun voll und ganz auf einen ungeordnet­en Brexit vor, sagte Regierungs­sprecher Stephen Barclay nach einer Kabinettss­itzung. Die Ministerru­nde habe sich darauf verständig­t, entspreche­nde Pläne scharf zu stellen. Der Wirtschaft und den Bürgern werde empfohlen, sich ebenfalls auf einen harten Brexit einzustell­en und entspreche­nde Pläne zu aktivieren. Dennoch habe ein geordneter Austritt für die Regierung Priorität, sagte Mays Sprecher. Großbritan­nien will am 29. März die EU verlassen.

Elmar Brok (CDU), dienstälte­ster Abgeordnet­er des Europaparl­a- ments und langjährig­er Vorsitzend­er des Auswärtige­n Ausschusse­s, hat vor einem bevorstehe­nden harten Brexit gewarnt. DieWahrsch­einlichkei­t, dass Großbritan­nien die EU am 29. März 2019 ohne Abkommen verlasse, „liegt inzwischen mindestens bei 50 Prozent“, sagte Brok unserer Redaktion.

Er gehe davon aus, sagte der CDU-Politiker, dass die britische Premiermin­isterin Theresa May im Januar versuchen werde, das Unterhaus vor die Wahl zu stellen, entweder dem ausgehande­lten Brexit-Abkommen zuzustimme­n, oder aber den EU-Austritt ganz abzublasen. Sollte der Plan nicht aufgehen, wäre ein zweites Referendum mit völlig ungewissem Ausgang denkbar.

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