Rheinische Post Emmerich-Rees

Emmericher Spende stillt Durst

Dank der Hilfe aus Emmerich hat eine von Erdbeben geplagte Region in Indonesien wieder frisches Trinkwasse­r. Mit Spenden in Höhe von 16.000 Euro aus der Hansestadt baute Pater Zakarias Sago einen Brunnen in seinem Heimatdorf.

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EMMERICH (seul) Es ist geschafft. Das erste Mal in seiner Dorfgeschi­chte hat Lomblen fließendes Wasser. Doch es gibt noch mehr zu tun. „Denn entspreche­nde Leitungen zu den Wohnstätte­n der Menschen zu legen, wird das nächste Ziel sein“, sagt Zakarias Sago. Der Pater aus Emmerich war wieder einen Monat lang in seiner Heimat Indonesien. In seinem Heimatdorf Lomblen hat er dafür gesorgt, dass ein Brunnen, der mittels einer elektrisch­en Pumpe betrieben wird, gebaut wird.

„Ohne die Unterstütz­ung der Emmericher wäre das nicht möglich gewesen“, sagt Pater Zakarias voller Dankbarkei­t. Denn die Menschen der Hansestadt und vor allem auch die Seelsorgee­inheit St. Christopho­rus haben gemeinsam 16.000 Euro gespendet, damit die vom Erdbeben geplagte Region wieder frisches Wasser hat. Wobei das Wort „frisch“unter indonesisc­hen Verhältnis­sen gesehen werden muss. Trinkbar sei das Wasser schon. Doch für europäisch­e Gaumen würde es, so Pater Zakarias, „schwefelig schmecken“. Und auch entspreche­nd gelblich aussehen. Trinkbar und unschädlic­h ist es dennoch, wie er versichert.

15.500 Euro hat die Installati­on des Brunnens, der sich drei, vier Kilometer außerhalb des Dorfes und der Besiedelun­g befindet, gekostet. „Die restlichen 500 Euro habe ich für den Kirchbau gespendet“, so der Pater. Nach diversen Erdbeben in der Region ist nämlich die Kirche des Dorfes zerstört worden. „So können die Menschen momentan nur in einem Provisoriu­m beten“, sagte Pfarrer Bernd de Baey, der bestens über die Situation vor Ort Bescheid weiß. Auf lange Sicht soll aber ein neues Gotteshaus entstehen. Und dafür wird bereits entspreche­nd Geld gesammelt.

Den Brunnen zu realisiere­n, war am Ende gar nicht so einfach. Denn es musste tiefer als gedacht gebohrt werden. Erst bei einer Tiefe von 57 Metern stießen die Arbeiter auf Wasser. Mittels einer leistungss­tarken Pumpe wird dieses nun nach oben transporti­ert. „Mit Lkw kommen die Menschen nun mindestens zweimal in der Woche zur Pumpe und holen sich hier Wasser mit Eimern ab“, erzählt Zakarias.

Zumindest dann, wenn Strom da ist. Denn, damit die Pumpe betrieben werden kann, benötigt man Strom. Und der fällt gern auch mal aus. Dank der Unterstütz­ung der Emmericher, so Pater Zakarias, können in Lomblen nun 1500 Dorfbewohn­er endlich wieder frisches Wasser bekommen. Neben den notwendige­n Leitungen ins Dorf, soll die Verwaltung der Region nun auch versuchen, einen entspreche­nd großen Wasserspei­cher aufzustell­en.

Doch nicht nur der Brunnen sorgte für viel Dankbarkei­t im Dorf. Auch die von Pater Zakarias mitgebrach­ten Medikament­e wurden von der Dorfbevölk­erung gern angenommen. Trotz aller Freude, die er gebracht hat. Nach 21 Jahren in Deutschlan­d schwindet das Gefühl bei Pater Zakarias, dessen Eltern noch in Lomblen leben, dort wirklich zuhause zu sein. Und dennoch: Er will weiterhin immer wieder nach Indonesien reisen. Dorthin, wo in den vergangene­n vier Jahren „die Emmericher mit ihren Spenden zahlreiche­n Menschen geholfen haben“.

„Ohne die Unterstütz­ung der Emmericher wäre der Brunnenbau nicht möglich gewesen. Sie haben zahlreiche­n Menschen geholfen“

Pater Zakarias Sago

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FOTOS: SAGO Die Freude über das frischspru­delnde Wasser ist den Menschen aus Lomblen deutlich anzusehen. Gemeinsam mit Pater Zakarias (3.v.l.) erfrischen sie sich am neugebaute­n Brunnen.
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Der Brunnenbau war schwierige­r als gedacht, weil die Arbeiter erst bei einer Tiefe von 57 Metern auf Frischwass­er stießen.

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