Rheinische Post Emmerich-Rees

Starker Sommer erklärt Borussias Stärken

Gladbachs Torhüter spielt eine sehr gute Saison und nennt die Geheimniss­e des Fohlen-Erfolgs.

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Was gewesen wäre, wennYann Sommer am Samstag bei 1899 Hoffenheim nicht in der dritten Minute herzhaft zugegriffe­n hätte, ist spekulativ. Hätte Borussia Mönchengla­dbach dann das 0:0 geholt und den wichtigen Punkt mitgenomme­n? Auch beim 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg am Dienstag musste der Schweizer Torhüter zu Beginn alles aufbieten, um ein frühes Gegentor zu verhindern. Fünf davon gab es schon, und ein paar mehr waren möglich. Wären sie gefallen, vielleicht wäre dann die Hinrunde der Gladbacher eine andere geworden. Doch da ist eben dieser Sommer, der eine tolle Saison spielt und auch mal „unhaltbare“Bälle hält. Siebenmal hat er zu null gespielt und damit dazu beigetrage­n, dass seine Borussia nach 16 Spielen 33 Punkte hat, das gab es zuletzt vor 42 Jahren. Nun fährt Gladbach als beachtensw­erter Herausford­erer zum Herbstmeis­ter Borussia Dort- mund. „Wir wollen das Jahr positiv abschließe­n“, sagte Sommer.

Dass die Gladbacher derzeit zu den erfolgreic­hen Teams der Liga gehören, hat Gründe.

Zum einen ist da die imposante Heimbilanz.

Alle acht Spiele im Borussia-Park wurden gewonnen, eine Hinserie mit lauter Siegen gab es noch nicht in der Vereinsges­chichte. Auch die Offensive setzt Akzente. 35 Tore nach 16 Spielen sind der beste Wert seit 33 Jahren. Wenn Thorgan Hazard und Alassane Plea, die beide gegen Nürnberg trafen, ihre bisherige Quote halten (je neun

Tore) könnten beide an der 20-Tore-Marke kratzen. „Es ist wichtig, dass wir Spieler vorn haben, die knipsen und auch mal aus wenigen Chancen ein Tor machen.Wir haben eine tolle Offensive. Das kann ein Schlüssel sein in dieser Saison“, sagte Sommer. Auch defensiv steht Gladbach stabil, trotz des mutigen 4-3-3-Systems mit fünf Offensiven. Selbst ohne Abwehrchef Matthias Ginter und Routinier Tony Jantschke, den der 18 Jahre alte Jordan Beyer ersetzte, blieb Borussia zweimal ohne Gegentor.„Wir haben das System gut einstudier­t. Wir wissen, dass wir gut stehen müssen. Wir müssen immer doppeln und viel sprechen, das klappt gut“, erklärte Sommer.

Und Borussia hat noch Reserven, schließlic­h gab es einige Ausfälle. Dass bis Freitag das Spielerang­ebot um die eine oder andere Option wieder erweitert wird, ist denkbar. Jonas Hofmann zum Beispiel, der Ex-Dortmunder, könnte nach seiner Verletzung­spause zurückkeh- ren, gleiches gilt für Kapitän Lars Stindl und Mittelfeld­mann Christoph Kramer. Wohingegen Nico Elvedi, der gegen Nürnberg wegen einer Platzwunde ausgewechs­elt werden musste, fraglich ist. Ganz sicher wird Raffael fehlen nach dem Schlüsselb­einbruch, den er sich im Hoffenheim-Spiel zugezogen hat.

Zwar macht sich das Fehlen vor allem von Hofmann, dem Pressing-Taktgeber, bemerkbar, doch konnte Borussia auch die namhaften Ausfälle kompensier­en. Auch, weil junge Männer wie Florian Neuhaus einen guten Job machen. „Wir haben ein tolles Team“, sagte Sommer. Eines, das ebenso forsch wie seriös spielen kann. Aber eben auch eines, das in der ersten Halbzeit gegen Nürnberg lernen musste, dass eine 100-Prozent-Einstellun­g nötig ist für den Erfolg. Gladbach schaltete nach der Pause um und siegte. „Wir spielen bisher eine starke Hinserie. Jetzt fahren wir mit einem sehr guten Gefühl zum BVB“, resümierte Sommer.

„Jetzt fahren wir mit sehr gutem Gefühl zum BVB“Yann Sommer Borussias Tprhüter

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