Rheinische Post Emmerich-Rees

Handel rüstet sich für NL-Ansturm

Raketen und Böller gibt es ab dem 28. Dezember. Discounter profitiere­n von der Nähe zur Grenze.

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EMMERICH (seul) In Emmerich sieht man selten so viele Plakate wie in der Zeit vor dem Jahreswech­sel. An den Gebäuden der Discounter wird schon seit Tagen – in Deutsch und Niederländ­isch – der am 28. Dezember um 0 Uhr startende Feuerwerks­verkauf angepriese­n. Auch Konrad Lindemann wirbt wieder mit einem großen Plakat an der Kreuzung L 7/ An der Schleuse für den zum zweiten Mal stattfinde­nden Verkauf von Raketen und Co. Entlang der Reeser Straße machen zudem neongrüne Schilder auf einen Neuling im Feuerwerks­verkauf aufmerksam. Denn in diesem Jahr wird in den Räumen des Pusteblume-Outlets erstmals Feuerwerk zu kaufen sein.

Der Hüthumer Manuel Vels, Geschäftsf­ührer der Pusteblume, hat gemeinsam mit seinem besten Freund Alexander Kalmutzki die Firma Fireworxxx gegründet. „Ich bin ein riesiger Feuerwerks­fan“, sagt Vels. Selbst welches zu verkaufen, hätte er schon lange vorgehabt. Und so wird es an der Reeser Straße 106 erstmals Feuerwerk geben. Dort wird derzeit die Weihnachts- dekoration aus dem Verkaufsra­um geräumt. In den Niederland­en hat er schon fleißig die Werbetromm­el gerührt. Selbst das niederländ­ische Fernsehen will berichten.

Dass der Verkauf von Feuerwerk vor allem Menschen jenseits der Grenze in die Hansestadt spült, hat einen Grund: Feuerwerks­artikel sind in den Niederland­en mitunter dreimal so teuer wie in Deutschlan­d. Dass es vor allem Niederländ­er sind, die in Deutschlan­d Raketen und Mehrfachsc­huss-Batterien kaufen, kann auch Hans-Jürgen Reuen, Bezirkslei­ter bei Penny, bestätigen. Vor allem die Penny-Filiale an der Beeker Straße in Elten genießt einen Sonderstat­us. „Elten ist quasi unser Flaggschif­f, was den Feuerwerks­verkauf angeht“, so Reuen. „So wird die Eltener Filiale gesondert beliefert“, erklärt er. Heißt: Die Penny-Filiale in Elten wird nicht wie sonst üblich mit einer vorgeschri­ebenen Menge seitens der Zentrale bestückt. Bereits im Februar werden die Bestellung­en vom Bezirkslei­ter an den Feuerwerks­lieferante­n übermittel­t. Ab dem 28. Dezember wird wieder ein Sattelschl­epper am Penny-Markt parken. Denn im Laden selbst darf nur eine gewisse Menge vorgehalte­n werden.„Um stetig dieWare aus dem Lkw in den Laden zu räumen, wird auch mehr Personal im Einsatz sein“, sagt Reuen. Zusätzlich­e Secu- rity benötige man nicht. Wohl aber Parkplätze. „Da haben wir aber das Glück, dass seit Anfang Dezember etwa 35 neue Parkplätze auf der anderen Seite des Marktes eingericht­et wurden“. Und zwar dauerhaft.

Auch die Emmericher Lidl-Filiale rüstet sich für den Raketen-Käufer-Ansturm. „Speziell für den Einkauf von Feuerwerk liegen Bestellsch­eine in der Filiale aus, die Kunden mitnehmen und Zuhause ausfüllen können“, so Mirko Herting, Vertriebsl­eiter der Lidl-Regionalge­sellschaft Kamp-Lintfort. Ab dem 28. Dezember können Kunden den Bestellsch­ein und ihren Einkaufswa­gen bei einem Mitarbeite­r am Eingang des Filiallage­rs abgeben. Dieser füllt die gewünschte­n Feuerwerks­artikel in den Einkaufswa­gen und übergibt ihn wieder an den Kunden. Ein Sicherheit­sdienst regelt das Geschen in der Filiale, ein Parkeinwei­sungsdiens­t denVerkehr auf dem Parkplatz.

Bei Netto werden in Emmerich an den Verkaufsta­gen ebenfalls mehr Mitarbeite­r eingesetzt. Auch hier geht mehr Feuerwerk als üblich in den Verkauf. Etwa die dreifache Menge an Feuerwerks­artikel als in Filialen, die sich nicht an der holländisc­hen Grenze befinden, so das Unternehme­n.

„Elten ist quasi unser Flaggschif­f, was den Feuerwerks­verkauf

angeht“Hans-Jürgen Reuen, Bezirkslei­ter bei Penny

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