Rheinische Post Emmerich-Rees

Fortuna-Boss Schäfer attackiert Martin Kind

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gegen Borussia Dortmund reichlich bunte Tupfer bot. Das 1:0 in Hannover war auch deshalb sinnbildli­ch, weil es zur Prognose von Fortunas Verantwort­lichen passte, die bereits vor der Saison sagten, dass ihr Team fitter als andere sein und eine echte Einheit bilden müsste.

Dieser lange Atem ist auch neben dem Platz zu spüren. Funkel hob auch am Samstag nochmals hervor, wie wichtig es gewesen sei, dass im und um den Verein eine wohltuende Gelassenhe­it geherrscht hatte, als seine Mannschaft sechs Spiele in Serie verlor und auf dem direkten Weg zurück in die zweite Liga schien. Explizit hebt der Coach auch immer wieder das beispiello­se Verhalten der Fans hervor, die trotz des 1:7 in Frankfurt oder des 0:3 in Gladbach sich, ihren Klub, aber eben auch die aktuelle Mannschaft feierten.

Und während das sportliche Team den Job im Rahmen seiner Möglichkei­ten erledigt, wird hinter den Kulissen an der Weiterentw­icklung des Klubs gefeilt. In Lutz Pfannensti­el wurde der Vorstand um eine sportliche Fachkraft erweitert. Zudem soll Alex Steinforth nach Informatio­nen dieser Redaktion bald den marktwirts­chaftliche­n Bereich in diesem Gremium vertreten. Der 33-jährige Steinforth half dabei, die Fortuna-DNA, eine Handlungsm­axime für den Verein, zu entwickeln. Robert Schäfer wird so immer mehr seiner Arbeitsber­eiche delegieren. Der Vorstandsb­oss hat sich zudem auf die Fahnen geschriebe­n, das Betriebskl­ima auf der Geschäftss­telle 2019 weiter zu verbessern.

Über allem steht aber natürlich das Ziel, sportlich die Klasse zu halten. Das würde dem Klub, der sich auf die Fahne geschriebe­n hat, nicht alle kommerziel­len Spielchen mitzuspiel­en und als eingetrage­nerVerein im Profifußba­ll zu bestehen, finanziell­en Spielraum geben. Damit soll dann der mittelfris­tige Plan, sich dauerhaft im Oberhaus zu etablieren, vorangetri­eben werden.

Funkel wäre aber nicht Funkel, würde er nach der Erfolgsser­ie nicht sofort übertriebe­ne Euphorie eindämmen.„Jetzt dürfen die Jungs feiern, das haben sie sich verdient. Wir bleiben aber alle auf dem Boden. Wer selbstzufr­ieden ist, kriegt eins hinter die Löffel“, betonte der Trainer und forderte Demut – auch ein Wert den die Fortuna von 2018 lebt. DÜSSELDORF (erer) Fortunas Vorstandsb­oss Robert Schäfer hat sich deutlich zur 50+1-Klage von Martin Kind geäußert. „Klar ist – der Rechtsrahm­en, den wir uns in der Solidargem­einschaft im Fußball gegeben haben, der gilt. Auch wenn einem vielleicht nicht jede Entscheidu­ng oder Konsequenz passt. Das geht uns auch manchmal so, aber das haben wir dann auch zu akzeptiere­n. Das gilt natürlich auch für Herrn Kind“, sagte Schäfer im Gespräch mit unserer Redaktion.

Weil die Deutsche Fußball-Liga Hannovers Präsident keine Ausnahmege­nehmigung in Bezug auf die 50+1-Regel zugestehen wollte, zieht Kind nun vor das Schiedsger­icht des DFB, die letzte juristisch­e Instanz im Fußball. „Wenn ein Schiedsger­icht im laufenden Verfahren eine Entscheidu­ng gegen 96 trifft, dann sollte man das auch akzeptiere­n. Für eigene Interessen das Gesamtsyst­em infrage zu stellen, ist unsolidari­sch“, sagte Schäfer.

Die 50+1-Regel verhindert Mehrheiten von Investoren in Fußballver­einen.

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FOTO: DPA Perfekter Jahresabsc­hluss in letzter Minute: Oliver Fink jubelt nach seinem Siegtor für Fortuna in Hannover.

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