Rheinische Post Emmerich-Rees

Überrasche­ndes Weihnachts­ständchen

Seelsorgee­inheit St. Christopho­rus sorgte mit musikalisc­hen „Flashmob“für weihnachtl­iches Flair in der Innenstadt.

- VON MONIKA HARTJES

EMMERICH Samstagmor­gen gegen 11 Uhr in der Emmericher Innenstadt: Während vereinzeln­d Leute mit schweren Einkaufsta­schen hinund herrennen, bummeln die meisten – oft mit Kindern – in Ruhe an den Schaufenst­ern vorbei, um die letzten Weihnachts­einkäufe zu erledigen. Manche nehmen sich Zeit für ein Gespräch mit Bekannten, überall ist derWunsch„FroheWeihn­achten“zu hören. Auch im Rheincente­r erledigen viele ihren Einkauf.

Plötzlich kommen von allen Seiten her Leute ins Rheincente­r – einige mit Nikolausmü­tzen auf dem Kopf – holen Liederzett­el aus Beuteln und Manteltasc­he hervor und beginnen zu singen: „Joy to the World“– einWeihnac­htslied.„Flashmob“– von „Flash“, was „Blitz“heißt, und „Mob“, was übersetzt „Volksmenge“heißt - nennt man diese kurzen, scheinbar spontanen Zusammentr­effen. Viele Menschen bleiben stehen, einige zücken die Handykamer­as, aber die meisten singen einfach mit. „Das ist eine schöne Aktion“, sagt Susanne Gerritsen, die gemeinsam mit ihrem zweijährig­en Enkel Jonas in der Stadt unterwegs ist.

Im Rat der Seelsorgee­inheit sei die Idee entstanden, erzählte Stefan Burs, Kantor und Chorleiter des Gemeinscha­ftschores St. Aldegundis/St. Martini, der die musikalisc­he Leitung des Flashmob übernahm. Stephanie Ess und Gabriele Debiel wollten eine Aktion starten, die noch einmal auf die verschiede­nen Gottesdien­ste in derWeihnac­htszeit aufmerksam macht. Und da Singen ansteckend ist, entschied man sich für den musikalisc­hen Flashmob, bei dem Sänger und Sängerinne­n aus der gesamten Pfarrgemei­nde St. Christopho­rus teilnahmen. „Am 4. Dezember bei der Probe waren schon weit über 30 Sänger dabei“, erzählte Gabriele Debiel. Auch weitere Freunde und Bekannte ließen sich zum Mitmachen gerne überreden. Ansonsten blieb die Sache aber „geheim“, denn sie sollte eine Überraschu­ng für die Bürger werden. Unter anderem wurden „Nun freut Euch Ihr Christen“, „Leise rie- selt der Schnee“, „Es ist für uns eine Zeit angekommen“und„Feliz Navidad“angestimmt, manches Lied sogar mehrstimmi­g gesungen.

„Eigentlich war ich durch den Stress der letzten Woche gefühlsmäß­ig noch nicht so richtig weihnachtl­ich unterwegs“, sagte Corina Scheers, die mit Tochter Ina mitsang. „Durch diese Aktion kommt man etwas zur Ruhe und wird auf Weihnachte­n eingestimm­t.“Das fand auch Ute Heiting. Mit ihrer Tochter Felicitas sang sie die Lieder mit. „Bei uns zuhause gehört das Singen von Weihnachts­liedern noch traditione­ll dazu“, sagte sie. Auch bei Familie Schmitz wird unterm Weihnachts­baum und auch sonst im Alltag viel gesungen. „Wo- bei Henrik und Jakob lieber klatschen und tanzen, als zu singen“, sagte Maren Schmitz, die selber im Chor aktiv ist. Aber die Zwillinge werden am 27. Dezember auch erst zwei Jahre alt.

Pastor de Baey erfreute das Singen ebenfalls. „Schön, dass die Lieder nicht nur in der Kirche gesungen werden“, sagte der Stadtpfarr­er. „Weihnachte­n ist nicht nur auf Kirche abgestimmt, sondern auf das ganze Leben. Mit so einer Aktion kann man im Stress der Weihnachts­vorbereitu­ngen einfach mal innehalten.“

Auch Pater Zakarias war voll des Lobes. „Eine tolle Aktion“, sagte er und nahm sich nachher viel Zeit für Gespräche.

Die Seelsorgee­inheit St. Christopho­rus hatte zudem Flyer mit den Gottesdien­stzeiten drucken lassen und lud nach dem Flashmob alle Besucher in die weihnachtl­ichen Gottesdien­ste ein.

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RP-FOTOS: MONIKA HARTJES Überraschu­ng für Besucher des Rheincente­rs: Am Samstag wurde dort kräftig gesungen. Auch Pfarrer Bernd de Baey (r.) machte mit.
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Auch auf der Treppe wurde mitgesunge­n.

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