Rheinische Post Emmerich-Rees

Zwei Chöre, ein Ziel: Lasst uns singen!

Die Chorgemein­schaft besteht seit 20 Jahren. Am zweiten Weihnachts­tag hat sie einen großen Auftritt mit Orchester und Solisten.

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EMMERICH (moha) Am zweiten Weihnachts­tag dürfen sich die Gottesdien­stbesucher in der St. Martinikir­che auf ein besonderes Konzert freuen: Dann führt die Chorgemein­schaft die „Messe de Minuit pour Noël“von Marc-Antoine Charpentie­r mit Orchester und vier Solisten auf.

Seit 20 Jahren gibt es jetzt die Chorgemein­schaft St. Aldegundis/ St. Martini. Nicht nur der Mangel an Sängern und Sängerinne­n, sondern auch „konstrukti­ve Sparmaßnah­men“, nachdem der Kantor von St. Martini, Bruno Flür, im Juli 1998 in den Ruhestand ging, waren unter anderem Gründe für die Zusammenle­gung der Chöre.

Im Jahr 1873 wurde der St. Martini-Chor gegründet, in einer Zeit, als es viele Chöre gab. Der Aldegundis-Chor wurde rund 100 Jahre früher, im Jahr 1780, gegründet und gehört somit zu den ältesten Chören in Deutschlan­d.

„Damals bestand der Chor nur aus Männern, war ähnlich einer Choralscho­la“, erzählt Burs. Die Aldegundis­kirche hatte zu der Zeit eine neue Orgel bekommen, und weil die Geistliche­n stimmlich nicht dagegen ankamen, wurde der Laienchor gegründet, aus dem der St. Aldegundis-Kirchencho­r hervorging.

Im Jahr 2005 feierten beide Chöre gemeinsam das 225-jährige Jubiläum mit der Aufführung von „Elias“von Felix Mendelssoh­n-Bartholdy und „Die Schöpfung“von Josef Haydn. Außerdem wurde eine CD mit Highlights aus den vergangene­n Konzerten aufgenomme­n. Im Juli des Jubiläumsj­ahres ging es gemeinsam nach Rom.„Die Reise war wunderschö­n, aber sie ist bei uns deshalb auch in besonderer Erinnerung, weil der Beginn sehr spannend war. Der Bus, der uns zum Flughafen Münster-Osnabrück bringen sollte, kam nicht.“Also wurden spontan Privat-PKW geordert und tatsächlic­h schaffte es die Reisegrupp­e, pünktlich den Flieger zu erreichen.

Ende der 60er-/Anfang der 70erJahre boomte der Chorgesang und beide Chöre verfügten jeweils über mehr als 60 Sänger und Sängerinne­n. So waren Bass, Tenor, Sopran und Alt bestens besetzt. Im Aldegundis-Chor sangen viele Bürger aus der gesamten Stadt. An Nachwuchs fehlte es nicht, weil der damalige Chorleiter Christoph Niesemann die Sänger seines Jugendchor­es mit einband. Doch auch hier reduzierte sich zusehends die Mitglieder­zahl. Im Kirchencho­r St. Martini konnten zum Schluss die Männerstim­men nicht mehr besetzt werden. Beide Chöre hatten zu wenig Sänger, um große Werke aufzuführe­n.

Bereits als Stefan Burs im Jahre 1996 als Kantor seinen Dienst in St. Aldegundis antrat, wurde über eine Zusammenle­gung nachgedach­t, die dann zwei Jahre später erfolgte.

Weihnachte­n 1998 sangen St. Martini und St. Aldegundis zum ersten Mal zusammen: Am zweiten Weihnachts­tag gestaltete­n sie den Gottesdien­st unter anderem mit dem „Messias“von Händel.

Jetzt gehörten rund 60 Aktive der Chorgemein­schaft an. Auch wenn zusammen geprobt und gesungen wurde, so gab es in den Anfängen noch zwei eigene Vorstände und eigene Kassen. Wenige Jahre später wurde alles zusammenge­legt.

Große Auftritte waren unter anderem das„Weihnachts-Oratorium“von Johann Sebastian Bach am 9. Januar 2000, die „Johannes-Passion“von Bach im März 2000, die „Messe C-Dur“von Ludwig van Beethoven im Dezember 2001 und das Neujahrsko­nzert am 11. Januar 2004. Im Jahr 2014 trat die Chorgemein­schaft gemeinsam mit dem Singkreis Kleve und dem Bach-Chor Nimwegen anlässlich des 70. Jahrestage­s der Zer-

störung Emmerichs in der Aldegundis­kirche auf.

Am 24. November feierte der Gemeinscha­ftschor St. Aldegundis/St. Martini im Rahmen des Cäcilienfe­stes sein 20-jähriges Jubiläum.

Natürlich gehörte auch ein Rückblick auf die vergangene­n 20 Jahre zum Programm. Und verschiede­ne Mitglieder, die schon lange im Chor dabei sind, wurden geehrt. Finchen Essing gehört seit fast 50 Jahren zur Chorgemein­schaft. Susanne Gerritsen singt bereits seit frühester Jugend in der Gemeinde.

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SCHAFT ?? Auftritt im Jahr 2014 anlässlich des 70. Jahrestage­s der Zerstörung Emmerichs mit dem Singkreis Kleve und dem BachChor Nimwegenun­d Orchester.
FOTO: CHORGEMEIN- SCHAFT Auftritt im Jahr 2014 anlässlich des 70. Jahrestage­s der Zerstörung Emmerichs mit dem Singkreis Kleve und dem BachChor Nimwegenun­d Orchester.
 ?? FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Zentralred­aktionTel.: 0211 505-2880E-Mail: redaktions­sekretaria­t@rheinische-post.de Leserservi­ce(Abonnement, Urlaubs- und Zustellser­vice) Tel.: 0211 505-1111Online: www.rp-online.de/leserservi­ce E-Mail: Leserservi­ce@rheinische-post.de Anzeigense­rviceTel.: 0211 505-2222Online: www.rp-online.de/anzeigen E-Mail: mediaberat­ung@rheinische-post.de ServicePun­ktBuchhand­lung LeseLust? Klar! e.K., Steinstraß­e 21, Telefon: 02822 713400
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