Kreis Klever aßen 355 Tonnen Honig im vorigen Jahr
KREIS KLEVE (RP) Appetit auf flüssiges Gold: Rund 355 Tonnen Honig aßen die Menschen im Kreis Kleve im vorigenJahr – rein statistisch. Darauf weist die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin. Die Gewerkschaft beruft sich auf Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Danach lag der ProKopf-Verbrauch mit 1,1 Kilo bei gut zwei Gläsern Honig im Jahr.
Mit Sorge beobachtet die IG BAU Duisburg-Niederrhein das Bienensterben, das den Imkern in der Region zu schaffen mache. „Dafür ist auch die industrielle Landwirtschaft verantwortlich. Monokulturen und Pestizide lassen den Bienen immer weniger Lebensräume“, sagt Bezirksvorsitzende Karina Pfau. Gefährlich sei insbesondere das Pflanzenschutzmittel Glyphosat.
Laut einer Studie aus den USA greift das Herbizid die Darmflora der Bienen an – und ist einer der Hauptgründe für den Rückgang der Bienenvölker. Die IG BAU fordert ein Verbot von Glyphosat. Das Mittel ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen EU-Ländern erlaubt. „Wenn wir in Zukunft überhaupt noch heimischen Honig essen wollen, dann muss es ein Umdenken geben – mehr Vielfalt und weniger Einsatz von Chemie“, fordert Pfau.
Laut Statistik wird schon jetzt der Großteil des Honigs importiert – insbesondere aus Argentinien, Mexiko und der Ukraine. Dabei steht die Bundesrepublik beim Honigverzehr weltweit an der Spitze. Allein zwischen 2016 und 2017 nahm der Verbrauch nach Angaben der BLE um 15 Prozent zu.