Notarzt-Chef fordert „Böller-Führerschein“
Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Notärzte in Deutschland macht sich für eine Art Sachkundenachweis für das Abbrennen von Feuerwerkskörpern stark. In Düsseldorf und Köln gibt es böllerfreie Zonen.
Frank Riebandt hat schon so ziemlich jede schwereVerletzung gesehen und behandelt, die durch den unsachgemäßen Gebrauch eines Böllers verursacht worden ist. An der Hand, am Hals und im Gesicht. Und selbst im Genitalbereich soll es immer wieder zu schweren Verbrennungen durch Feuerwerkskörper kommen. „Nämlich dann, wenn die Knaller plötzlich in der Hosentasche explodieren“, sagt der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands. Daher fordert er, dass alles unternommen werden müsse, um dieses vermeidbare Risiko einzudämmen.
„Aus notfallmedizinischer Sicht sollte der Erwerb von Feuerwerkskörpern grundsätzlich erschwert werden. Denkbar wäre auch die Einführung einer Art Führerschein für Böller und Silvesterraketen, bei dem man den sachgerechten Umgang lernt“, sagt Riebandt. Und nicht nur das Abbren- nen von Feuerwerkskörpern sollte gelernt sein, sondern auch das dazu gehörende Management.„Das heißt, dass man zum Beispiel wissen muss, dass man niemals in einem stark alkoholisierten Zustand Böller zünden sollte“, sagt er. Einen entsprechenden Nachweis könnte man dann beim Kauf vorlegen.
Mit den ersten Unfallopfern rechnen die Notaufnahmen bereits am heutigen Freitag, dem bundes- weiten Verkaufsstart von Feuerwerkskörpern für Silvester. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) warnt dringend davor, in Deutschland nicht zugelassenes Feuerwerk über das Internet zu beziehen. „Vermeintlich billige Raketen oder Chinaböller können Sie teuer zu stehen kommen. Achten Sie deshalb der eigenen Sicherheit zuliebe darauf, nur zugelassenes Feuerwerk zu kaufen“, betont Laumann. Die Bezirksregierungen führen intensive Kontrollen in den Verkaufsstellen durch. Neben der korrekten Kennzeichnung wird zum