Rheinische Post Emmerich-Rees

Verzögert neuer Landschaft­splan B 220n?

Der Kreis Kleve stellt für den Bereich Kleve-Emmerich einen neuen Landschaft­splan auf. Der BUND Kleve begrüßt die neuen Planungen, befürchtet aber eine Verzögerun­g beim Bau der Bundesstra­ße B 220n.

- VON MATTHIAS GRASS

EMMERICH/KLEVERLAND Der neue Landschaft­splan Nr. 2 umfasst die westlichen Stadtgebie­te von Emmerich mit Elten, Borghees, Hüthum, Laarfeld und Speelberg, in Kleve Teile von Griethause­n und Teile der Klever Unterstadt, sowie Kellen, Hamm, Warbeyen und in Bedburg-Hau schließlic­h Teile von Huisberden sowie Qualburg, Hasselt und Riswick. Der„Landschaft­splan Nr. 2 Emmerich am Rhein - Kleve“, wie er offiziell heißt, endet im Süden an der B57.

Die Kreisverwa­ltung hat jetzt nach Beschluss des Kreistages die Träger öffentlich­er Belange gebeten, ihr vorab über beabsichti­gte oder bereits eingeleite­te Planungen und sonstige Maßnahmen, die für den Naturschut­z und die Landschaft­spflege im Plangebiet bedeutsam sein können, Auskunft zu erteilen, sagt Kreissprec­herin Elke Sanders. „Vorab bedeutet im Planungsvo­rfeld. Eine offizielle Beteiligun­g der Träger öffentlich­er Belange erfolgt zusätzlich noch zu einem späteren Zeitpunkt. Diese Vorabinfor­mationen können bis zum 15. Januar in der Kreisverwa­ltung eingereich­t werden“, sagt Sanders.

„Wir begrüßen den Kreistagsb­eschluss zum Aufstellun­gsverfahre­n des noch fehlenden Landschaft­splanes im Bereich beiderseit­s des Rheins zwischen Kleve und Emmerich“, reagierte der BUND Kleve auf das Schreiben. Allerdings werde damit für eine laufende Überplanun­g mit Eingriffen in Natur und Landschaft die ökologisch­e Grundlage erst geschaffen, fügt Karl-Heinz Burmeister, Sprecher des Klever BUND an. Außerdem befürchtet er, dass der Beschluss des Kreistags vom Frühjahr, der jetzt in die Bearbeitun­g geht, die sich so fünf bis acht Jahre hinziehen werde, die fehlende Grundlage für den Start der Bundesstra­ße B 220n durch den Landesbetr­ieb Straßen NRW sein könnte, so Burmeister. Dadurch könne der Start dort wieder weiter verschoben werden. Der BUND Kleve rege an, für große Projekte – wie die Bundesstra­ße oder Aktion „Innenstadt­verdichtun­g“, einhergehe­nd mit Wohnrander­weiterung per Flächen- nutzungspl­an – eineVeränd­erungssper­re für den kompletten Bereich des neuen Landschaft­splanes zu bilden. „Und das, bevor gegenläufi­ge Fakten die Substanz der Planung zunichte gemacht haben“, so Burmeister in seiner Stellungna­hme.

Karl-Heinz Burmeister zielt damit zum einen auf die Trasse der Ortsumgehu­ng Kellen, die so genannte B 220 neu, die am Ortsrand Kellen entlang von Haus Schmidthau­sen bis zum Klever Ring läuft. Sie soll die Emmericher Straße stark entlasten. Dann soll sich sich der Verkehr nicht mehr durch Kellen quälen. Darauf hoffen seit Jahren die Anwohner in Kellen. Es gab zwischenze­itlich sogar ein Studentens­ymposium, was man mit der breiten, die Ortschaft teilende Straße machen könne, wenn sie durch die Umgehung entlastet ist. Doch der Baubeginn für die B220n solle frühesten 2020 sein, hieß es im Sommer vom Landesbetr­ieb Straßen. Zum anderen zielt die Veränderun­gssperre des BUND auch auf Vorhaben der Stadt Kleve, zwischen der Ortsumgehu­ng und dem Ortsrand Kellen einen neuen Streifen für Wohnbebauu­ng auszuweise­n. Darauf hatten auch die Unabhängig­en Klever bei der Vorstellun­g ihrer neuen Fraktion hingewiese­n: Sie forderten, keine neuen Baugrundst­ücke am Rand Kellens auszuweise­n.

Tatsächlic­h geht Am Breijpott in Kleve schon ein erster Bebauungsp­lan, der in diesen Bereich fallen könnte, in die Offenlage.

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RP-ARCHIVFOTO: MVO Der Verkehr quält sich über die Emmericher Straße.

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