Verzögert neuer Landschaftsplan B 220n?
Der Kreis Kleve stellt für den Bereich Kleve-Emmerich einen neuen Landschaftsplan auf. Der BUND Kleve begrüßt die neuen Planungen, befürchtet aber eine Verzögerung beim Bau der Bundesstraße B 220n.
EMMERICH/KLEVERLAND Der neue Landschaftsplan Nr. 2 umfasst die westlichen Stadtgebiete von Emmerich mit Elten, Borghees, Hüthum, Laarfeld und Speelberg, in Kleve Teile von Griethausen und Teile der Klever Unterstadt, sowie Kellen, Hamm, Warbeyen und in Bedburg-Hau schließlich Teile von Huisberden sowie Qualburg, Hasselt und Riswick. Der„Landschaftsplan Nr. 2 Emmerich am Rhein - Kleve“, wie er offiziell heißt, endet im Süden an der B57.
Die Kreisverwaltung hat jetzt nach Beschluss des Kreistages die Träger öffentlicher Belange gebeten, ihr vorab über beabsichtigte oder bereits eingeleitete Planungen und sonstige Maßnahmen, die für den Naturschutz und die Landschaftspflege im Plangebiet bedeutsam sein können, Auskunft zu erteilen, sagt Kreissprecherin Elke Sanders. „Vorab bedeutet im Planungsvorfeld. Eine offizielle Beteiligung der Träger öffentlicher Belange erfolgt zusätzlich noch zu einem späteren Zeitpunkt. Diese Vorabinformationen können bis zum 15. Januar in der Kreisverwaltung eingereicht werden“, sagt Sanders.
„Wir begrüßen den Kreistagsbeschluss zum Aufstellungsverfahren des noch fehlenden Landschaftsplanes im Bereich beiderseits des Rheins zwischen Kleve und Emmerich“, reagierte der BUND Kleve auf das Schreiben. Allerdings werde damit für eine laufende Überplanung mit Eingriffen in Natur und Landschaft die ökologische Grundlage erst geschaffen, fügt Karl-Heinz Burmeister, Sprecher des Klever BUND an. Außerdem befürchtet er, dass der Beschluss des Kreistags vom Frühjahr, der jetzt in die Bearbeitung geht, die sich so fünf bis acht Jahre hinziehen werde, die fehlende Grundlage für den Start der Bundesstraße B 220n durch den Landesbetrieb Straßen NRW sein könnte, so Burmeister. Dadurch könne der Start dort wieder weiter verschoben werden. Der BUND Kleve rege an, für große Projekte – wie die Bundesstraße oder Aktion „Innenstadtverdichtung“, einhergehend mit Wohnranderweiterung per Flächen- nutzungsplan – eineVeränderungssperre für den kompletten Bereich des neuen Landschaftsplanes zu bilden. „Und das, bevor gegenläufige Fakten die Substanz der Planung zunichte gemacht haben“, so Burmeister in seiner Stellungnahme.
Karl-Heinz Burmeister zielt damit zum einen auf die Trasse der Ortsumgehung Kellen, die so genannte B 220 neu, die am Ortsrand Kellen entlang von Haus Schmidthausen bis zum Klever Ring läuft. Sie soll die Emmericher Straße stark entlasten. Dann soll sich sich der Verkehr nicht mehr durch Kellen quälen. Darauf hoffen seit Jahren die Anwohner in Kellen. Es gab zwischenzeitlich sogar ein Studentensymposium, was man mit der breiten, die Ortschaft teilende Straße machen könne, wenn sie durch die Umgehung entlastet ist. Doch der Baubeginn für die B220n solle frühesten 2020 sein, hieß es im Sommer vom Landesbetrieb Straßen. Zum anderen zielt die Veränderungssperre des BUND auch auf Vorhaben der Stadt Kleve, zwischen der Ortsumgehung und dem Ortsrand Kellen einen neuen Streifen für Wohnbebauung auszuweisen. Darauf hatten auch die Unabhängigen Klever bei der Vorstellung ihrer neuen Fraktion hingewiesen: Sie forderten, keine neuen Baugrundstücke am Rand Kellens auszuweisen.
Tatsächlich geht Am Breijpott in Kleve schon ein erster Bebauungsplan, der in diesen Bereich fallen könnte, in die Offenlage.