VdK gibt juristische Beratung im Sozialrecht
(RP) Der Sozialverband VdK, Ortsverband Emmerich, gibt bekannt, dass die nächste juristische Beratung im Sozialrecht am Mittwoch, 9. Januar, von 9 bis 13 Uhr im neuen Domizil des Ortsverbandes an der Tempelstraße 10 in Emmerich stattfindet. Termine für die juristischen Beratungen können nicht vergeben werden. Ab 8.30 Uhr liegt eine Liste aus. Wer sich eingetragen hat, wird ab 9 Uhr für die Beratung aufgerufen.
An jedem Mittwoch von 14 bis 16 Uhr ist für Gespräche über eine Schwerbehinderung, über die Rente, über die Pflege im allgemeinen Gesprächskreis geöffnet. Termine für die juristischen Beratungen finden Interessierte übrigens auch unter vdk.de/ov-emmerich/Sozialrechtsberatung im Internet. Auf der Webseite stehen zudem weitere wichtige Mitteilungen und Informationen.
„Jesus! Maria! Joseph! Willibrordus!“– diese Passage prangt über dem Totenzettel für Wilhelm Vingerhoet aus Kleve. Die Trauer seiner Familie nach Ende des Ersten Weltkriegs muss groß gewesen sein: Der damals 20-Jährige soll am 10. November 1918, ausgerechnet am letzten Tag des Krieges, in Frankreich von einem Granatsplitter getroffen worden und den Heldentod für seinVaterland gestorben sein. Das haben wohl Soldaten-Kollegen berichtet, die nach dem Krieg ohne Wilhelm Vingerhoet in ihre Heimat Kleve zurückgekehrt sind. Kurz darauf riefen die Angehörigen zum„frommen Andenken“an ihren „christlichen Jüngling“auf. „Möge ihm Gott der Herr das heldenmütige Opfer seines jungen Lebens reichlich belohnen“, heißt es in einem Totenzettel, der wohl bei der Trauerfeier für den jungen Mann ausgegeben wurde – vermutlich in der alten Kir- che in Kellen. „Die Angehörigen dürften nicht schlecht gestaunt haben, alsWilhelmVingerhoet ein Jahr später, zu Weihnachten 1919, plötzlich lebendig vor ihnen stand“, sagt Martin Wennekers.
Der Klever sammelt seit 30 Jahren Totenzettel und hat in der Zeit geschätzt 30.000 Stück zusammengetragen. Der Totenzettel für den Mann, der quasi zweimal gestorben ist, ist auch für ihn etwas ganz Besonderes. „Als Wilhelm Vingerhoet 1978 tatsächlich gestorben ist, haben seine Angehörigen wieder Totenzettel drucken lassen. Neben dem dann aktuellen Zettel führten sie auch den von 1918 daneben auf“, sagt Wennekers, dem so ein „Doppel-Zettel“nie zuvor untergekommen ist. „Wilhelm Vingerhoet ist am letzten Tag des Ersten Weltkriegs nicht gestorben. Er ist in französische Kriegsgefangenschaft gekommen.“
Aus Sammler-Perspektive findet er die Idee mit dem kombinier- ten Totenzettel, der 1978 nach dem tatsächlichen Tod von WilhelmVingerhoet ausgegeben wurden, interessant. „Das ist ein einzigartiger Fall.“Martin Wennekers hat in den vergangenen Jahren viel vor allem im Internet recherchiert. Wil-
„Ein doppelter Totenzettel ist mir bisher nur ein einziges Mal untergekommen“
Martin Wennekers
Totenzettel-Sammler
helm Vingerhoet soll auf dem Aldenhof zuhause gewesen sein und als Landwirt gearbeitet haben. Den doppelten Totenzettel fand er vor acht Jahren in einer Kiste voller Totenzettel, die ihm zugetragen wurde. „Ich war 2005 schon einmal auf den Zettel aufmerksam geworden, damals auf einem Treffen von Familienforschern“, berichtet Wennekers. Bezeichnend für den Zettel