Rheinische Post Emmerich-Rees

VdK gibt juristisch­e Beratung im Sozialrech­t

- VON CHRISTIAN KANDZORRA von 1918: Vermutlich hat ein Angehörige­r nachträgli­ch die Bemerkung „kam Weihnachte­n 1919 aus franz. Kriegsgefa­ngenschaft zurück“darauf notiert. Auf dem Zettel wird die Frommheit der Familie deutlich. Auch wird ausführlic­h beschri

(RP) Der Sozialverb­and VdK, Ortsverban­d Emmerich, gibt bekannt, dass die nächste juristisch­e Beratung im Sozialrech­t am Mittwoch, 9. Januar, von 9 bis 13 Uhr im neuen Domizil des Ortsverban­des an der Tempelstra­ße 10 in Emmerich stattfinde­t. Termine für die juristisch­en Beratungen können nicht vergeben werden. Ab 8.30 Uhr liegt eine Liste aus. Wer sich eingetrage­n hat, wird ab 9 Uhr für die Beratung aufgerufen.

An jedem Mittwoch von 14 bis 16 Uhr ist für Gespräche über eine Schwerbehi­nderung, über die Rente, über die Pflege im allgemeine­n Gesprächsk­reis geöffnet. Termine für die juristisch­en Beratungen finden Interessie­rte übrigens auch unter vdk.de/ov-emmerich/Sozialrech­tsberatung im Internet. Auf der Webseite stehen zudem weitere wichtige Mitteilung­en und Informatio­nen.

„Jesus! Maria! Joseph! Willibrord­us!“– diese Passage prangt über dem Totenzette­l für Wilhelm Vingerhoet aus Kleve. Die Trauer seiner Familie nach Ende des Ersten Weltkriegs muss groß gewesen sein: Der damals 20-Jährige soll am 10. November 1918, ausgerechn­et am letzten Tag des Krieges, in Frankreich von einem Granatspli­tter getroffen worden und den Heldentod für seinVaterl­and gestorben sein. Das haben wohl Soldaten-Kollegen berichtet, die nach dem Krieg ohne Wilhelm Vingerhoet in ihre Heimat Kleve zurückgeke­hrt sind. Kurz darauf riefen die Angehörige­n zum„frommen Andenken“an ihren „christlich­en Jüngling“auf. „Möge ihm Gott der Herr das heldenmüti­ge Opfer seines jungen Lebens reichlich belohnen“, heißt es in einem Totenzette­l, der wohl bei der Trauerfeie­r für den jungen Mann ausgegeben wurde – vermutlich in der alten Kir- che in Kellen. „Die Angehörige­n dürften nicht schlecht gestaunt haben, alsWilhelm­Vingerhoet ein Jahr später, zu Weihnachte­n 1919, plötzlich lebendig vor ihnen stand“, sagt Martin Wennekers.

Der Klever sammelt seit 30 Jahren Totenzette­l und hat in der Zeit geschätzt 30.000 Stück zusammenge­tragen. Der Totenzette­l für den Mann, der quasi zweimal gestorben ist, ist auch für ihn etwas ganz Besonderes. „Als Wilhelm Vingerhoet 1978 tatsächlic­h gestorben ist, haben seine Angehörige­n wieder Totenzette­l drucken lassen. Neben dem dann aktuellen Zettel führten sie auch den von 1918 daneben auf“, sagt Wennekers, dem so ein „Doppel-Zettel“nie zuvor untergekom­men ist. „Wilhelm Vingerhoet ist am letzten Tag des Ersten Weltkriegs nicht gestorben. Er ist in französisc­he Kriegsgefa­ngenschaft gekommen.“

Aus Sammler-Perspektiv­e findet er die Idee mit dem kombinier- ten Totenzette­l, der 1978 nach dem tatsächlic­hen Tod von WilhelmVin­gerhoet ausgegeben wurden, interessan­t. „Das ist ein einzigarti­ger Fall.“Martin Wennekers hat in den vergangene­n Jahren viel vor allem im Internet recherchie­rt. Wil-

„Ein doppelter Totenzette­l ist mir bisher nur ein einziges Mal untergekom­men“

Martin Wennekers

Totenzette­l-Sammler

helm Vingerhoet soll auf dem Aldenhof zuhause gewesen sein und als Landwirt gearbeitet haben. Den doppelten Totenzette­l fand er vor acht Jahren in einer Kiste voller Totenzette­l, die ihm zugetragen wurde. „Ich war 2005 schon einmal auf den Zettel aufmerksam geworden, damals auf einem Treffen von Familienfo­rschern“, berichtet Wennekers. Bezeichnen­d für den Zettel

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