Rheinische Post Erkelenz

Trumps harte Landung

- VON MATTHIAS BEERMANN

Donald Trump ist noch keine 100 Tage im Amt, aber er hat schon ziemlich alle düsteren Prophezeiu­ngen seiner Kritiker wahr werden lassen. Nach der großspurig­en Federstric­h-Politik der ersten Wochen, mit der Trump aller Welt beweisen wollte, wie einfach Regieren doch sein kann, ist der Präsident spätestens seit dem kläglichen Scheitern seiner Gesundheit­sreform im Kongress auf dem harten Boden der Tatsachen angelangt.

Die Frage, ob dieser Mann überhaupt in der Lage ist, die USA zu führen, stellt sich mit neuer Schärfe. Trump wurde von vielen Amerikaner­n vor allem gewählt, um „das System“zu zerstören, diesen politische­n Komplex in Washington, von dem sie sich vernachläs­sigt fühlten. Ein Neuanfang sollte her, aber wie es aussieht, bleibt vieles beim alten. Gut möglich, dass Trump die Schuld für das Desaster jetzt erneut auf das Establishm­ent schiebt. Aber für einen, der als hyperpoten­ter Macher angetreten ist, der das Land umkrempeln will, wäre das ein Eingeständ­nis des Scheiterns. Amerika steckt weiter in der politische­n Blockade. Und Donald Trump in der Sackgasse. BERICHT

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