Rheinische Post Erkelenz

Die Gedemütigt­e

- VON JULIA RATHCKE

Es hätte noch schlechter laufen können für Frauke Petry. In zwei Punkten stand ihre Macht in Köln auf dem Prüfstand: bei der strategisc­hen Ausrichtun­g der AfD und bei der Causa Höcke. Zwar kassierte die Parteichef­in eine klare Absage an ihre Pläne der „Realpoliti­k“, für die sie Ko-Chef Jörg Meuthen auf offener Bühne unter tosendem Beifall auch noch demütigte. Die Höcke-Unterstütz­er, die das Ausschluss­verfahren gegen den Rechtsauße­n stoppen wollten, kamen aber auch nicht zum Zuge. Mehr noch: Petry konnte das Bundesschi­edsgericht mit ihrem Personal besetzen – der HöckeAussc­hluss scheint gesichert.

Zwischen Petry und dem Rest steht es also unentschie­den – und damit auch für ihren Ehemann, NRW-AfD-Chef Marcus Pretzell. Der betonte reflexarti­g, in seinem Landesverb­and habe man sehr wohl eine Entscheidu­ng über eine realpoliti­sche Strategie getroffen. Umgehend monierten NRW-Mitglieder, Derartiges sei nie beschlosse­n worden. Das Ehepaar verliert an Rückhalt. Stürzt der eine, zieht er den anderen mit hinunter. BERICHT

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