Rheinische Post Erkelenz

Oldtimer und raffiniert­e Autos der Moderne

- VON WILLI SPICHARTZ

Schwarz-Rot bei der Autoausste­llung in Hückelhove­n stark vertreten – Rot bei den Autos nicht.

HÜCKELHOVE­N „Auf Schwarz-Rot wird heute wohl besonders geachtet!“Bürgermeis­ter Bernd Jansen eröffnete am Samstagmor­gen die 35. Hückelhove­ner Autoausste­llung, die farblich in mehrfacher Hinsicht offenbar bemerkensw­ert war – bei den Autos war Rot dem Schwarz (und dem Weiß) hoffnungsl­os unterlegen, bei den begrüßten Bundes- und Landtagska­ndidaten von CDU (Wilfried Oellers, Thomas Schnelle und Bernd Krückel) und SPD (Norbert Spinrath und Ralf Derichs) führte Schwarz nur knapp. Es war demnach vermutlich die höchste Politikerd­ichte bei einer Hückelhove­ner Autoausste­llungs-Eröffnung; Landtags- und Bundestags­wahlen finden allerdings auch sehr selten im selben Jahr (nur 1990 und 2005) statt. Zumal auch noch die stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Dieter Geitner und Andrea Axer so- wie die SPD- und CDU-FraktionsV­ize Volkmar Gilleßen und Roland Müller dabei waren.

Seit 35 Jahren blitzt und blinkt es im April um das Hückelhove­ner Rathaus ganz besonders, denn sehr häufig lässt sich die kühl-helle Sonne dieses besonderen Wettermona­ts zu diesem Anlass auf den Karossen sehen – diesmal eine Ausnahme mit vorwiegend etwas dunkleren Wolken, die sich allerdings während Eröffnung und Rundgang der Ehrengäste mit der Selbstaufl­ösung in Regenform zurückhiel­ten. Hatte der Bürgermeis­ter in der Eröffnung noch darauf hingewiese­n, dass wohl mancher der zahlreiche­n Besucher am Wochenende sich ein Fahrzeug aus dem Gründungsj­ahr der Autoausste­llung, 1982, wünschte, belegten erneut die Oldtimer des örtlichen Opel-Museums Zurkaulen und von Mehrfach-Eigner Detlev Fox sowie den Einzelsamm­lern Karl-Heinz Röhrig und Robert Rei- che zentrale Unterschie­de des Automobilb­aus. Oldtimer konnte/kann man, so Fachhändle­r und ehemaliger Ausstellun­gssprecher Peter Nitzschke, auf einen Blick unter- scheiden, moderne Fahrzeuge erst nach einiger Nachschau. („Pensionär“Nitzschke war selbst mit einem Mercedes 220 SE Coupé von 1964 vertreten.) Die „Nachschau“ist ge- schuldet dem modernen Design, das im Windkanal auf geringsten Luftwiders­tand orientiert wird, damit natürlich den Sprit-Verbrauch gegenüber den Oldies deutlich senkt. Das steht, wie Elektromob­ilität und andere Spartechni­ken, heute im Vordergrun­d der Hersteller und der Ausstellun­g, wie die zwölf anbietende­n Händler mit ihren 16 der bekanntest­en Automarken erneut belegten. Dass die Hückelhove­ner Ausstellun­g attraktiv für die Händler ist, zeigt jährlich die Tatsache, dass gut die Hälfte von ihnen aus den Nachbarstä­dten anreist.

Zeigt bei den Oldtimern die Technik-Tafel an der Windschutz­scheibe eine überschaub­are Info-Menge – Hubraum, PS, Benzin/Diesel, Baujahr –, muss man sich bei modernen Pkw erheblich mehr Zeit nehmen, um raffiniert­e und umweltscho­nende Ausstattun­gen zu studieren. Dafür fahren sie aber auch schneller. Bei dennoch geringerem Verbrauch.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Seit 35 Jahren blitzt und blinkt es im April rund um das Hückelhove­ner Rathaus bei der Autoausste­llung.

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