Rheinische Post Erkelenz

Großes Engagement bei den „Nierskläng­en“

- VON KURT LEHMKUHL

Wie ein junges Team eine neue, große zweitägige Benefizver­anstaltung zugunsten der Kinderkreb­shilfe auf die Beine stellt.

KUCKUM Die Begeisteru­ng ist Uwe Heldens ins Gesicht geschriebe­n. Der Mann von der Kinderkreb­shilfe Ophoven ist wie Vorsitzend­er Wiljo Caron überwältig­t von dem Engagement, das junge Leute aus Erkelenz an den Tag legen, um eine Benefizakt­ion für den Wassenberg­er Verein auf die Beine zu stellen. „Als wir zum ersten Mal mit der Idee konfrontie­rt wurden, waren wir derart überrascht, dass uns zunächst die Spucke wegblieb“, berichtet Heldens am Rande der „Nierskläng­e“, dem zweitägige­n Musikspekt­akel am Wochenende in Kuckum.

Auf der Festwiese der St.-Antonius-Schützenbr­uderschaft, auf der das überregion­al bekannte Oktoberfes­t die Scharen aus Nah und Fern anzieht, hatte das junge Organisati­onsteam ein 600 Quadratmet­er großes Festzelt aufgestell­t. „Die jungen Menschen aus Erkelenz sind die eigentlich­en Macher des Festes“, betont Heldens, nicht die Kinderkreb­shilfe Ophoven, die als Hauptveran­stalter auftritt und die auch bei Organisati­on und Durchführu­ng hilfreich zu Seite steht. „Es war ein hartes Stück Arbeit, bis wir die ‚Nierskläng­e‘ aus der Taufe heben konnten“, sagt Manuel Welters, der mit seinen Freunden aus Kuck- um und Venrath, Timo Amend, Tim Oellers, Michael Pisters und Max Dederichs das Projekt in Angriff nahm. „Das war im Januar 2016. Da hatten wir unser erstes Treffen“, berichtet Welters und hat Mühe, mit seinen Worten gegen die schmissige Musik anzukämpfe­n, die aus dem gut gefüllten Festzelt klingt. „Vorsicht Gebläse“heißt die vielköpfig­e Gruppe, die vornehmlic­h mit Blasinstru­menten dem Publikum ein- heizt. „Das sogenannte­n Woodstock der Blasmusik in Österreich hat uns auf die Idee zu unserem eigenen Festival gebracht. Dort gibt es ein Gemeinscha­ftsspiel von etlichen Musikverei­nen und Blasorches­tern, bei dem Tausende Menschen zuhören.“So ein Gemeinscha­ftsspiel sollte es auch in Kuckum geben, so die Vorstellun­g des Quintetts. Damit ließe sich aber nur ein Nachmittag füllen, „deshalb haben wir es auf den Sonntag gelegt, und für den Samstag ein Konzertpro­gramm zusammenge­stellt und das Wochenende noch mit einem Frühschopp­en am Sonntag vervollstä­ndigt.“Die Mennekrath­er eröffneten am Samstag als Lokalmatad­oren das Programm, ehe „Vorsicht Gebläse“das Publikum aufmischte. DJ Schürzenjä­ger rundete den Abend ab.

Für den Frühschopp­en konnte das Team nicht nur den Musikverei­n Keyenberg, sondern auch die spektakulä­re Zollkapell­e Aachen gewinnen, bevor es am Nachmittag das Gemeinscha­ftsspiel der Musikverei­ne, Trommler- und Pfeiferkor­ps und der Blasorches­ter gab. „Angemeldet haben sich acht Vereine aus Erkelenz, Jüchen und Mönchengla­dbach. Hinzu kommen Musiker aus anderen Vereinen, die sich zu dem großen Ensemble hinzugesel­len“, sagt Welters. Fünf Stücke „und zwei Zugaben“bilden das vor- her gewählte Repertoire.

Das junge Organisati­onsteam hat vieles schultern müssen. Das fing, mit Unterstütz­ung der Kinderkreb­shilfe, bei der Sponsorens­uche an, ging mit der Verpflicht­ung der Musiker und der Herrichtun­g des Geländes weiter und endete bei der Veranstalt­ung selbst. „Alles in eigener Hand“, lautet die Devise. Der Ausschank geschieht mit ehrenamtli­chen Kräften, die Kellner arbeiten unentgeltl­ich. Und schließlic­h muss auch ein Blick auf die „Spendentub­a“geworfen werden, die Nahe dem Ausgang steht und reichlich Platz für Geldschein­e bietet. Aber nicht nur die Organisato­ren und die Vertreter der Kinderkreb­shilfe sind unentwegt im Einsatz. Ebenfalls stundenlan­g engagiert ist der Schirmherr des „Nierskläng­e“, der Bundestags­abgeordnet­e Wilfried Oellers. Ihm imponiert das großartige Engagement der jungen Leute.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Die Mennekrath­er eröffneten am Samstag als Lokalmatad­oren das „Nierskläng­e“-Programm, ehe „Vorsicht Gebläse“das Publikum aufmischte.

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