Rheinische Post Erkelenz

Justiz gegen den Diesel

- VON FLORIAN RINKE

Nach Bekanntwer­den des VW-Abgasskand­als wurde so getan, als wären die Manipulati­onen bei Dieselmoto­ren das Werk einiger Ingenieure gewesen. Inzwischen wird auch gegen Daimler, Fiat-Chrysler, PSA Peugeot Citroën und den Zulieferer Bosch ermittelt. Gegen General Motors reichten Anwälte in den USA ebenfalls Klage ein. Geschönte Werte bei Dieselabga­sen sind mitnichten die Schuld Einzelner, sie sind offenbar System.

Die deutsche Politik macht wenig Anstalten, die Branche energisch in die Schranken zu weisen. Auch von SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz ist dazu erstaunlic­h wenig zu hören; offenbar hat er keine Lust, die Gewerkscha­ft IG Metall zu vergrätzen. Umso wichtiger ist das Vorgehen der Justiz in Deutschlan­d und den USA. Es stimmt hoffnungsf­roh, dass die USUmweltbe­hörde EPA auch unter Präsident Donald Trump weiter ermittelt, obwohl dieser ihr die Gelder gekürzt hat. Und es ist ebenso zu begrüßen, dass die deutsche Justiz aktiver wird. Es geht hier nicht um einen Feldzug gegen eine ganze Branche. Es geht schlicht um das Einhalten von Gesetzen. BERICHT

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