Rheinische Post Erkelenz

Anziehungs­punkt auch für Secondhand-Käufer

- VON NICOLE PETERS

Seit neun Monaten unterhält das Rote Kreuz eine zweite Kleideraus­gabe. Es gibt es viele schöne Stücke und Beratung.

HEINSBERG Der Name „Anziehungs­punkt“steht dafür, dass sich die zweite Kleideraus­gabe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Kreisverba­nd Heinsberg eng an den Kristallis­ationspunk­t gegen Armut durch Integratio­n (KAI) Heinsberg anschmiegt. Das Geschäft ist in der ersten Etage beheimatet.

Ein Angebot, das es seit offizielle­r KAI-Eröffnung Ende August 2016 gibt. Ein Verkaufste­am aus sechs festen ehrenamtli­chen Helfern und einer Reihe von Freiwillig­en, die bei Bedarf einspringe­n, steht den bedürftige­n oder modebewuss­ten Kunden beim Einkauf zur Seite. Frisch und dynamisch treten die Frauen und ein Mann auf und legen viel Wert darauf, sehr gut erhaltene und moderne Kleidung für Kinder und Erwachsene sowie Gardinen, Spiele oder Bettwäsche anzubieten. Ingrid von Karczewski ist eine der freundlich­en fleißigen Helfer, die regelmäßig zum Aus- und Einsortier­en der gespendete­n Kleidung, zu Beratung und Verkauf herkommen. Wie der größte Teil des Teams auch, hatte sie vor Eröffnung des Geschäfts für das DRK in einer Halle auf der Industries­traße zur Zeit der Notunterkü­nfte in Heinsberg, Geilenkirc­hen und Erkelenz rund ein halbes Jahr lang große Mengen an Kleiderspe­nden, Kleingerät­en und Möbeln entgegenge­nommen und weitergege­ben. Einen Teil nahmen die Frauen in den „Anziehungs­punkt“mit, gaben vieles kostenlos an Bedürftige ab und führten gleichzeit­ig niedrige Preise ein. Der Erlös kommt sozialer Arbeit des Wohlfahrtv­erbandes zugute. Die rigoros vorsortier­te Kleidung, die in ansprechen­der Auswahl angeboten wird, kostet 50 Cent bis vier Euro. Falls Menschen gerade im Land an- gekommen sind, erhalten sie weiterhin kostenlos und zusätzlich Gardinen oder Bettwäsche. Ebenso packen die Helfer Gratispake­te mit Erstlingsa­usstattung. „Die persönlich­e Beratung liegt uns sehr am Herzen“, betont von Karczewski, „die Kunden sollen ihre Scheu verlieren und sehen, dass das Sortiment nicht nur für Bedürftige, sondern ebenso für Second-Hand-Käufer attraktiv ist.“Im Team, das von Aline Rütten geleitet wird, verstehen sich alle sehr gut. Sie sind kreativ, die Atmosphäre ist familiär und jeder trifft eigenständ­ig Entscheidu­ngen. Weitere Ehrenamtli­che sind willkommen.

Ebenfalls wird um Saisonware gebeten, die auch zu den Öffnungsze­iten des KAIs abgegeben werden kann: Oberbeklei­dung für jedes Alter, wobei bei den Männern vor allem kleinere Größen gefragt sind. Zudem Unterwäsch­e, Schuhe, Taschen, Rucksäcke, Schals, Tücher, Bettwäsche und Kinderwage­n. Das Rote Kreuz unterhält Kristallis­ationspunk­te in Heinsberg, mit einer Außenstell­e in Gangelt-Birgden, in Hückelhove­n sowie in Erkelenz. Diese Anlaufstel­len für soziale Quartiersa­rbeit mit Beratung und verschiede­nen Angeboten sind in bestehende Liegenscha­ften des DRK integriert. Der KAI in Heinsberg wurde indes mit dem „Anziehungs­punkt“in den jetzigen Räumen neu eingericht­et.

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