Elisabeth: Heilige von Thüringen und Hessen
Die Tochter des ungarischen Königs war früh dem künftigen Landgrafen von Thüringen versprochen worden. Schon im Alter von vier Jahren musste sie ihre eigene Familie verlassen, sie wurde von der Familie ihres späteren Ehemanns aufgezogen. Mit 14 Jahren heiratete Elisabeth von Thüringen und wurde Landgräfin. Das Mädchen sollte eine der bekanntesten Figuren des Mittelalters werden und gilt in der katholischen Kirche bis heute als Patronin zweier Bundesländer. Elisabeth gab sich nach ihrer Hochzeit nicht dem prunkvollen Leben am Hofe hin, sondern widmete sich der Pflege der Armen und Kranken. Dass sie das Brot in Körben in die Elendsviertel ihres Landes brachte, stieß bei der Familie auf Widerwillen. Die Wohltäterin wurde als Verschwenderin beschimpft. Nur ihr Mann, Landgraf Ludwig, unterstützte sie. Als dieser 1227 starb, musste Elisabeth Thüringen verlassen. Sie zog nach Hessen zu ihrem Beichtvater Konrad von Marburg. Dort gründete sie ein Hospital, in dem alle behandelt wurden, die wegen der Schwere ihrer Krankheit oder ihrer Armut anderswo nicht aufgenommen wurden. Im Alter von 24 Jahren starb Elisabeth, sie hatte sich vermutlich bei ihrer Arbeit infiziert. Am 27. Mai 1235 sprach Papst Gregor IX. die ehemalige Landgräfin heilig. Sie wird bis heute vor allem in Hessen und Thüringen verehrt. Das Glasfenster in der Elisabethkirche in Marburg zeigt sie bei der Krankenpflege.