Rheinische Post Erkelenz

Ein normannisc­her Spiegel fürs Rathaus

- VON WILLI SPICHARTZ

Die Stadt Hückelhove­n und das französisc­he Breteuil feiern ihre 30-jährige Partnersch­aft.

HÜCKELHOVE­N „Schöne Zeiten, diese 30 Jahre Freundscha­ft unserer beiden Städte. Das erste Sport-Treffen fand sogar schon vor 36 Jahren statt, und 33 Jahre sind es, die das Gymnasium und das Collége Breteuil sich aktiv austausche­n! Und immer noch der gleiche Enthusiasm­us, wir ermüden nicht!“Claude Lempereur war es, der die Geschichte und den aktuellen Stand der Städtepart­nerschaft Hückelhove­ns mit dem normannisc­hen Städtchen Breteuil auf den Punkt brachte. Claude Lempereur ist der Mann der ersten Stunde und seit 30 Jahren Chef der „Freunde von Hückelhove­n“in Breteuil – und Konstantin Meurer, Chef der „Freunde von Breteuil“erinnerte an die weiteren Begründer der Städtepart­nerschaft, die Bürgermeis­ter Maurice Duchossoy und Paul Ginnuttis im denkwürdig­en Jahr 1987. Und dankte vor allem seinem Vorgänger Martin Kremer, Gründer und unermüdlic­her Motor der „Freunde von Breteuil“, der aus gesundheit­lichen Gründen erstmals nicht dabei sein konnte.

Gelegenhei­t zur Erinnerung und zur Bestandsau­fnahme war der Festabend des Samstags, der traditione­ll der Höhepunkt der Begeg- nungen in Hückelhove­n oder Breteuil ist, die immer von Christi Himmelfahr­t bis Sonntag währen. Und die reich an Unternehmu­ngen und Begegnunge­n sind.

„Wir sind Bürger, die sich darüber bewusst sind, was um uns herum in Europa, in der Welt vorgeht und über die Terrorismu­s-Gefahr, die unsere beiden Länder bedroht. Unsere Partnersch­aft, wo das Mensch- liche vorwiegt, ist die beste Antwort auf diese Gefahren!“Gérard Chéron, Bürgermeis­ter von Breteuil, zeigte die Basis auf, auf der die Werte Europas und der Europäisch­en Union, ganz wesentlich begründet von Frankreich und Deutschlan­d, verteidigt werden.

Hückelhove­ns Stellvertr­etender Bürgermeis­ter Dieter Geitner würdigte das dicht und dauerhaft ge- knüpfte Netz von persönlich­en und institutio­nellen Beziehunge­n Frankreich­s und Deutschlan­ds. Er kenne keine zwei anderen Länder mit derart intensiven Verbindung­en, 2200 Städte- und 5000 Schulpartn­erschaften seien dafür der beste Beweis. Aus Breteuil bleibt ein speziell gefertigte­r Ornament-Spiegel in Hückelhove­n, ebenso wie zahlreiche Produkte der Nahrungs- und Genussmitt­elwirtscha­ft in und um Breteuil, der Bürgermeis­ter hatte sie, auch traditione­ll, im Gepäck. Dieter Geitner revanchier­te sich mit einem Riesenfoto (von RP-Fotograf Jürgen Laaser) des abendliche­n Rathauses, auch die Freundscha­ftsvereine tauschten ihre Geschenke aus, bevor das reichhalti­ge, warme Büffet mit kaltem Bier und anderen Getränken genossen wurde. Die Tanzfläche in der Aula nahmen die 30 Jugendlich­en aus beiden Städten in Beschlag, allerdings ließen die mittleren und älteren Generation­en sie dabei nicht ganz allein.

Herrliches Sonnenwett­er hatte die mehr als 100 Erwachsene­n und die 30 Jugendlich­en am Freitag ins niederrhei­nische Xanten geleitet, wo eine Stadtführu­ng und der Archäologi­sche Römerpark zum Besuchspro­gramm gehörten. Ebenso ein Mittagesse­n im fast 500 Jahre alten „Gotischen Haus“. Die Jugendlich­en hatten ihr Vergnügen am mittelalte­rlichen „Siegfried-Spektakel“, das ebenfalls am Wochenende in den Wallgräben der Stadt ablief.

Zahlreiche Geschenke, Abschiedsw­orte und gute Wünsche begleitete­n am Sonntagmit­tag die Menschen aus Breteuil auf ihren knapp 600 Kilometer langen Heimweg. Auf dem die Hückelhove­ner im Mai 2018 in die Normandie reisen.

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