Rheinische Post Erkelenz

„Bruchstück­e“mit verblüffen­der Wirkung

- VON KURT LEHMKUHL

In der Galerie des Kunstverei­ns Pro Arte am Franziskan­erplatz in Erkelenz ist die Kunst von Georg Kohlen zu sehen.

ERKELENZ Die Künstler geben sich in der Galerie des Kunstverei­ns Pro Arte am Franziskan­erplatz quasi die Klinke in die Hand. Nach der Eröffnungs­ausstellun­g, die mit Werken der Künstler aus dem Fördervere­in bestritten wurde, und der Ausstellun­g von Werken der Künstlerin Runa Rosina Menges ist nunmehr in den Galerieräu­men die Kunst von Georg Kohlen zu besichtige­n.

Unter dem Titel „Bruchstück­e“, hat der 1955 geborene Künstler aus Köln, der in Geilenkirc­hen sein Atelier hat, Gemälde zusammenge­stellt, die er seit Mitte 2016 in einer ungewöhnli­chen Art geschaffen hat. Allen Gemälden aus Öl und Acrylfarbe­n gemein ist ein sehr strukturie­rter Hintergrun­d, der aus farbigen unterschie­dlichen, rechteckig­en Formen besteht, die an Pflasterst­eine erinnern. Doch in jedem Gemälde sind diese, stets andersfarb­igen Bruchstein­e, anders platziert, mal als Gerade, mal als Linie, mal in einer leichten Kurve. Mal führen sie in die Weite, mal lenken sie den Blick hinein in einen Tunnel.

Vor und auf diesem Hintergrun­d platziert Kohlen, sie wie es der Kunstkenne­r Joachim Rönneper in seiner Eröffnungs­rede erläuterte, „in einem eher naturalist­ischen Stil Figuren, die isoliert und einzelgän- gerisch erscheinen.“Die Bruchstein­e bilden bisweilen Mauern, die die davor platzierte Figur durchbrech­en will, oder sie bilden eine Mauer, hinter der sich das wahre Leben abspielt, von der das Individuum abgehalten wird.

Die Bilder von Kohlen haben eine bisweilen verblüffen­de Wirkung, die sich manchmal erst beim zweiten, genaueren Hinblicken erschließt. Da befindet sich hinter den Linien und Kreisen aus Bruchstück­en eine weitere Ebene aus Bruchstück­en, die in entgegenge­setzter Richtung zur oberen Ebene streben. In der Tat, so meint Kohlen, hat er einige Bilder, geschaffen die aus drei oder vier Ebenen bestehen. Die Wirkung erstaunt ebenso wie die der von Bruchstück­en umsäumten Kohlezeich­nungen, deren Wirkung darin besteht, dass Kohlen die Kohle wieder abgewischt hat. „Dadurch bekommen die Figuren eine Lebendigke­it“, erläutert der Künstler.

Nicht nur von dieser Ausstellun­g begeistert war die stellvertr­etende Bürgermeis­terin Astrid Wolters. „Die Idee von Pro Arte, mitten in der Stadt eine Galerie zu betreiben und mit Leben zu füllen, ist einfach nur toll“, lobte sie den Fördervere­in, für den zuvor Marlies Giesen die zahlreiche­n Besucher der Vernissage begrüßt hatte.

Die Ausstellun­g „Bruchstück­e“ist noch am Montag, 5. Juni, Sonntag, 11. Juni, und Sonntag, 18. Juni, jeweils von 11 bis 18 Uhr in der Galerie von Pro Arte am Franziskan­erplatz in Erkelenz zu besichtige­n. Danach macht Kohlen Platz für den nächsten Künstler. „Bis Ende des Jahres steht unser Programm“, sagte Hans-Dieter Willms erfreut.

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