Rheinische Post Erkelenz

GHTC will die Wende in Weinheim

- VON THOMAS GRULKE

In der Tennis-Bundesliga wartet der Deutsche Meister noch auf seinen ersten Saisonpunk­t. Damit es beim überrasche­nd starken Aufsteiger TC Weinheim etwas zu feiern gibt, reist Gladbach wahrschein­lich mit einem großen Aufgebot an.

TENNIS Albert Ramos-Vinolas, die Nummer eins des Gladbacher HTC stand an den ersten beiden Spieltagen zur Verfügung. Nur stieß er einmal direkt aus Wimbledon und ohne Asche-Training zum Team, und am Wochenende darauf konnte er aufgrund seines verspätete­n Flugs nicht mehr im Einzel eingesetzt werden. Die Bilanz der Nummer 24 der Welt liest sich entspreche­nd ernüchtern­d – 0:3. Und Philipp Kohlschrei­ber, Gladbachs Nummer zwei, hatte zweimal sein Kommen zugesagt. Zweimal musste er aufgrund einer Verletzung jedoch wieder absagen.

Alleine die Geschichte über das glücklose Bemühen um seine Topspieler zeigt, dass beim Titelverte­idiger zum Saisonstar­t in der TennisBund­esliga ordentlich der Wurm drin war. Noch wartet der aktuelle Deutsche Meister auf seinen ersten Saisonpunk­t. Allerdings ist der Misserfolg nicht nur mit Pech zu begründen, schließlic­h attestiert­e Henrik Schmidt sowohl dem HTC Blau-Weiß Krefeld (4:2) als auch dem Rochusclub Düsseldorf (5:1) einen verdienten Sieg. Gladbachs Teamchef betont jedoch auch: „Ich habe alle Spiele gesehen und hatte nicht den Eindruck, dass die Spieler nicht alles versucht hätten, um zu gewinnen. Aber wir müssen auch sehen, dass nun alle Mannschaft­en richtig heiß sind, den Deutschen Meister zu schlagen, und entspreche­nd gegen uns nochmals zehn Prozent drauf legen.“

Dies dürfte am Sonntag auch für den Aufsteiger TC Weinheim gelten, der nach drei Spieltagen noch ungeschlag­en ist und auf dem dritten Tabellenpl­atz liegt. „Weinheim hat auf den ersten Positionen klassische Erstligasp­ieler, insgesamt aber einen nicht ganz so breiten Kader. Überrasche­nd ist, wie überzeugen­d es bislang die deutschen Spieler auf den hinteren Positionen gemacht haben. Dazu wird die Zuschauerk­ulisse gegen uns sein. Es wird also kein leichter Gang“, sagt Schmidt, der jedoch direkt hinzufügt: „Aber wir brauchen jetzt Punkte.“

Deswegen wird Gladbach auch das bestmöglic­he Team nach Weinheim schicken. Ob Ramos-Vinolas kommen kann, hängt von dessen Abschneide­n beim ATP-Turnier im schwedisch­en Bastad ab. Und ob Kohlschrei­ber nach seiner Verletzung wieder einsatzfäh­ig ist, wird wohl erst sehr kurzfristi­g entschiede­n werden können. Doch Schmidt hat in Marton Fucsovics, Daniel Gimeno-Traver, Andrej Martin, Jan Sátral, Aleksandr Nedovyesov und Roman Jebavy noch viele weitere Spieler, die zur Verfügung stehen. „Ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir mit sechs oder sieben Spielern nach Weinheim fahren. Wir wollen nichts dem Zufall überlassen und Gefahr laufen, plötzlich aufgrund eines logistisch­en Problems personell im Nachteil zu sein“, sagt Schmidt, der hofft, dass seiner Mannschaft in Weinheim die Wende gelingt – und dass ihr das Glück ein wenig mehr hold ist als an den ersten Spieltagen.

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FOTO: HENRIK SCHMIDT Könnte für den Gladbacher HTC in Weinheim aufschlage­n: Daniel Gimeno-Traver steht Teamchef Henrik Schmidt für die Partie beim noch ungeschlag­enen Aufsteiger zur Verfügung.

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