Rheinische Post Erkelenz

Austrittsw­elle bei Kirchen ebbt ab

- VON BENJAMIN LASSIWE

Die Zahl der Taufen nimmt bei Protestant­en und Katholiken wieder zu.

BONN/HANNOVER Deutschlan­ds Kirchen können durchatmen. Im Jahr 2016 ist es sowohl den Katholiken als auch den Protestant­en gelungen, den Mitglieder­verlust zu bremsen. Das geht aus den amtlichen Mitglieder­statistike­n hervor, die die Evangelisc­he Kirche in Deutschlan­d und die katholisch­e Deutsche Bischofsko­nferenz in Bonn und Hannover veröffentl­icht haben. Demnach gehörten am 31. Dezember 2016 insgesamt 21,92 Millionen Menschen einer der 20 evangelisc­hen Landeskirc­hen an. Die 27 katholisch­en Erzbistüme­r und Bistümer zählten 23,58 Millionen Kirchenmit­glie- der. Damit sind in Deutschlan­d 28,5 Prozent der Bevölkerun­g Mitglieder der katholisch­en Kirche, Ende 2015 waren es noch 29 Prozent. Den evangelisc­hen Landeskirc­hen gehörten 26,5 Prozent der Bevölke- rung an, 2015 waren es noch 27,2 Prozent.

Bei näherem Hinsehen offenbaren die Statistike­n eine Trendwende. Denn während die Kirchen kaum etwas gegen den demografis­chen Wandel unternehme­n können – 2016 mussten die Protestant­en 340.000 und die Katholiken 243.000 Kirchenmit­glieder zu Grabe tragen –, steigen die Zahlen der Taufen und Wiedereint­ritte. 2016 traten 190.000 Menschen aus einer der evangelisc­hen Landeskirc­hen aus, gleichzeit­ig wurden 180.000 Menschen getauft, und weitere 25.000 kehrten nach einem Austritt zurück oder traten zum Protestant­ismus über. Auch bei den Katholiken stieg die Zahl der Taufen von 167.226 auf 171.531, während die Zahl der Austritte von 181.925 auf 162.093 zurückgega­ngen ist.

Den beiden großen Konfession­en gehören noch 55 Prozent der

Bevölkerun­g an

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