Rheinische Post Erkelenz

Das lange Warten aufs Debüt

- VON ANDREAS HUBER

Reggae-Künstler Chronixx veröffentl­icht „Chronology“.

Zwischenze­itlich konnte man den Eindruck gewinnen, dass Axl Rose und nicht Bob Marley das Vorbild des Reggae-Künstlers Chronixx ist. 2013 hatte er den großen Hit „Smile Jamaica“gelandet, danach wurde das Veröffentl­ichungsdat­um des Debüts immer wieder verschoben. Vier Jahre später ist es nun endlich da, aber auch noch nicht so richtig: In Deutschlan­d ist „Chronolgy“momentan nur als Import, Download und Stream erhältlich.

Die lange Wartezeit wird an einer Stelle sofort deutlich. „Smile Jamaica“ist auf dem Album enthalten. Damit einhergehe­nd hört man aus gut informiert­en Kreisen, dass diese (Nicht-)Veröffentl­ichungspol­itik ein Teil des Masterplan­s des Chronixx-Management­s ist. Auf diese befremdlic­he Art und wenig fanfreundl­iche Weise würde der 24Jährige nicht nur seine mediale Präsenz, sondern auch seine Preise (meint Gagen) für die im Sommer anstehende­n Reggae- und Worldmusic-Festivals in Europa und den USA hochhalten.

Wer die Möglichkei­t hat, sich den im Oktober 1992 als Jamar Rolando McNaughton geborenen Künstler live zu Gehör zu bringen, sollte diese nicht missen. Spätestens seit „Smile Jamaica“gilt Chronixx als „primus inter pares“des so genannten Reg- gae Revivals. Auch seine „Dread And Terrible“-EP, die in den US-ReggaeChar­ts auf Platz 1 landete, seine Mixtapes und die Kollaborat­ionen mit dem Diplo-Projekt Major Lazer mehrten seinen frühen Ruhm.

Auf „Chronology“werden 16 Reggae- und Dancehall-Tunes die Chronixx-Geschichte fortschrei­ben. Nicht nur wegen der großartige­n wiewohl bekannten Singles „Spanish Town Rocking“, „Majesty“, „Likes“und „Skankin‘ Sweet“darf man Großes erwarten. Auch in Sachen Sound setzt der Kumpel von Usain Bolt höchste Maßstäbe, die man von jamaikanis­chen Künstlern nicht gewohnt ist. Die Kollegen der Reggae-Fachpostil­le „Riddim“wollen in „Chronology“sogar ein Jahrhunder­talbum gehört haben. Damit würde das Chronixx-Erstlingsw­erk immerhin dem heuer jubilieren­den Bob-Marley-Klassiker „Exodus“(1977) nacheifern. Und somit wäre zumindest die Vorbild-Frage geklärt.

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FOTO: LABEL Chronixx – vier Jahre zwischen erstem Hit und Debütalbum.

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