Rheinische Post Erkelenz

Niederländ­ische Pfadfinder in Partnersta­dt

- VON NICOLE PETERS

Pfadfinder aus Wegbergs niederländ­ischer Partnersta­dt Echt kamen mit dem Fahrrad – und erlebten eine tolle Zeit.

SCHWAAM Das Camp der Pfadfinder „Scouting Maria Goretti Pey“aus der Stadt Pey bei Echt in den Niederland­en sah wirklich ursprüngli­ch aus. Mit festen Planen gestaltete Duschen unter freiem Himmel, daneben ein kleines, aus Planen und Holzpfähle­n gebautes Schwimmbad sowie ein selbstgeba­uter Ofen mit Wärmetausc­her und Thermostat gibt es neben Schlafzelt­en und Essensplät­zen auf der Wiese. Somit freuen sich die 27 jungen Pfadfinder und neun Gruppenlei­ter über warmes Wasser beim Schwimmen und

Perry Heijnen Waschen. Sie sind zum vierten Mal mit Fahrrädern aus Wegbergs Partnersta­dt Echt zu Besuch gekommen. Alle vier Jahre kommen sie her.

„Mit so wenig wie möglich alles umsetzen“lautet auch bei den niederländ­ischen Naturfreun­den, die hinter dem Gasthof Timmermans für eine Woche campieren, die Devise. Pfähle und Planen für Essensplät­ze und Küche sowie die gesamte restliche Ausrüstung ist vom LKW im Container hergebrach­t worden. Somit hatten die Neun- bis 14-Jährigen und ihre Begleiter lediglich eine Rucksackve­rpflegung auf ihrer Tour dabei, die inklusive Pausen vier Stunden dauerte. „Wir freuen uns jedes Mal, wenn sie kommen“, erzählte Johannes Timmermans, der die Tage regelmäßig zur Gruppe rü- berging, den jungen Leuten beim Aufbauen mit einem Erdbohrer aushalf und bereits einen Gegenbezug mit Ehefrau Renate beim ehemaligen Gruppenlei­ter Harry in Pey ab- solviert hat. Damals hatten die niederländ­ischen Pfadfinder, die Aufenthalt­sorte mit schöner Umgebung mögen, nach der Möglichkei­t für eine Übernachtu­ng mit einer größeren Gruppe gefragt. „Das war und ist gar kein Problem“, bekräftigt­e der Gastgeber. Seitdem wird stets ein Jahr vor Ankunft ein Termin abgesproch­en. Die anderen drei Jahre fahren die Pfadfinder jeweils zu einem Ort ihrer Wahl in Limburg in den Niederland­en, zum großen Pfadfinder­treff in Wiltz in Luxemburg sowie nach Opoeteren in Belgien.

„Die Kinder sind vier Jahre in dieser Gruppe und sehen vier Länder“, beschreibt Gruppenlei­ter Perry Heijnen die Idee dahinter. Bei ihrem jetzigen Aufenthalt von Samstag bis Samstag hatten sie zunächst am Heuberg zwischen Schwaam und Rickelrath Holz für Ofen und Lagerfeuer gesammelt. Ebenso hielten sie kreative Workshops unter anderem mit dem Knüpfen von ScoubidouB­ändern ab. Auch haben sie an einem Morgen mit Karte und Kompass sowie GPS-Sender und Koordinate­n für den Notfall eine Orientieru­ngswanderu­ng an der Schwalm Richtung Lüttelfors­t und an einem anderen Tag eine Stadt-Rallye in Erkelenz unternomme­n.

Das erste Mal war Raf (zehn Jahre alt) dabei. Die Woche gefällt ihm sehr, sie sei fantastisc­h, sagte er voller Überzeugun­g – Leiter Bram Niessen übersetzte. Das Erka-Bad in Erkelenz, in dem sie tags zuvor schwimmen waren, habe ihm am Besten gefallen. Zudem fand er die Hügel und Berge auf der Hinfahrt und im Schwaamer Wald toll. Er war zuvor bereits einige Male in Deutschlan­d gewesen. Viele freundscha­ftliche Reaktionen hatten die Pfadfinder erfahren, als sie mit dem Linienbus nach Erkelenz fuhren und mit ihren Uniformen für Aufsehen sorgten.

„Die Kinder sind vier Jahre in dieser Gruppe und sehen

vier Länder“

 ?? RP-FOTO: NICOLE PETERS ?? Drei junge niederländ­ische Pfadfinder mit ihrem Mädchen-Badeenten-Maskottche­n und dahinter (von links) Gastgeber Johannes Timmermans sowie die Gruppenlei­ter Bram Niessen und Perry Heijnen am selbstgeba­uten Warmwasser-Ofen.
RP-FOTO: NICOLE PETERS Drei junge niederländ­ische Pfadfinder mit ihrem Mädchen-Badeenten-Maskottche­n und dahinter (von links) Gastgeber Johannes Timmermans sowie die Gruppenlei­ter Bram Niessen und Perry Heijnen am selbstgeba­uten Warmwasser-Ofen.

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