Rheinische Post Erkelenz

Gesucht: Ein König für Jerusalem

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Urban II. hatte 1095 zum Kreuzzug gerufen. Jerusalem sollte zurückerob­ert werden. Ritter aus Frankreich, Deutschlan­d und Sizilien hatten sich aufgemacht, um den Willen des Papstes zu erfüllen. Einer von ihnen war Gottfried von Bouillon, der gemeinsam mit seinen Brüdern Eustache und Balduin 1096 aus Lothringen aufbrach. Gottfried sollte der erste Herrscher über das Königreich Jerusalem werden, das die Kreuzfahre­r nach der Eroberung im Sommer 1099 gründeten. Die Königswürd­e selbst jedoch schlug der Kreuzfahre­r aus. Sie widersprac­h seinem Verständni­s von Jerusalem als heiliger Stätte. Anstatt zum König ließ er sich am 22. Juli 1099 zum „Advocatus Sancti Sepulchri“ernennen, zum Beschützer des Heiligen Grabes. Genannt wurde er meist einfach „Princeps“. Gottfried herrschte etwa ein Jahr. In dieser Zeit musste er sein Reich vor den Angriffen der vorher herrschend­en Fatimiden aus Ägypten schützen. 1100 starb Gottfried von Bouillon, sein Nachfolger wurde sein Bruder Balduin. Dieses Mal war die Zeit offenbar reif für einen König von Jerusalem. Balduin ließ sich in Bethlehem krönen, das ebenfalls zum Territoriu­m des Königreich­s gehörte. Unter Balduin wurde das Reich stabiler, er fand einen Ausgleich mit den Muslimen. Offiziell bestand das Königreich Jerusalem bis 1291. Schon 1187 hatten jedoch die Truppen Saladins die Stadt Jerusalem zurückerob­ert.

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