Rheinische Post Erkelenz

Flugpaten: Tierschutz in der Reisezeit

- VON SEBASTIAN MEURER

Die Düsseldorf­er Tierschutz­organisati­on „Helfende Hände“und das spanische Tierheim Triple A wollen Hund und Katz’ zu einem neuen Zuhause verhelfen.

Mit den Sommerferi­en hat die jährliche Reisesaiso­n erst so richtig begonnen. Die Vorfreude auf den seit langem geplanten Urlaub wird immer größer. Wer in den Urlaub fliegt, dabei etwas Gutes tun möchte, ohne wirklich etwas tun zu müssen, kann sich im Tierschutz engagieren und Flugpate werden.

Das Prozedere ist denkbar einfach: Interessen­ten können sich auf flugpate.org oder flugpate.com registrier­en und angeben, wann und mit welcher Fluglinie sie unterwegs sind. Damit verhelfen sie unter Umständen einem Hund oder einer Katze die Reise in ein neues, dauerhafte­s Zuhause.

Bettina Pietsch, Präsidenti­n des spanischen Tierheims Triple A, berichtet: „Wir arbeiten seit 20 Jahren daran, die Situation von streunende­n Hunden und Katzen in Marbella nachhaltig zu verbessern.“Das Tierheim Triple A verfolgt bei seinem Konzept einen ganzheitli­chen Ansatz: „Heimatlose Tiere werden eingefange­n, kastriert und an den Fundort zurückgebr­acht. So wird die unkontroll­ierte Vermehrung von herrenlose­n Tieren langfristi­g eingedämmt“, erläutert die Präsidenti­n von Triple A. Für Katzen und Hunde, die nicht wieder an den Fundort zurückgebr­acht werden, sucht das Tierheim ein neues Zuhause.

Triple A in Marbella vermittelt heimatlose Hunde und Katzen nicht nur innerhalb Spaniens, sondern auch nach Deutschlan­d, Skandinavi­en und in die Niederland­e. Damit die Tiere in ihr neues Zuhause gelangen können, werden immer wieder Flugpaten gesucht: Flugpaten haben keinerlei Arbeit und übernehmen keine Kosten, sondern stellen lediglich den nicht genutzten Teil des Beförderun­gsanspruch­s zur Verfügung, wie Bettina Pietsch betont. Auf dem Flugticket wird eingetrage­n, dass mit dem Fluggast zusammen ein Tier nach Deutschlan­d transporti­ert wird.

Flugpaten müssen sich um nichts kümmern: Während des Check-in am spanischen Urlaubsort übergibt der ehrenamtli­che Helfer von Triple A das ausreisefe­rtige Tier mitsamt allen erforderli­chen Reiseunter­lagen und gültigen Pa- pieren an die Fluglinie. Der Flugpate besteigt das Flugzeug, während Hund oder Katze im Gepäckraum der Maschine transporti­ert werden.

Am Zielflugha­fen steht bereits ein weiterer ehrenamtli­cher Helfer parat und übernimmt das Tier in der Ankunftsha­lle. Triple A nämlich kooperiert in Deutschlan­d mit der Düsseldorf­er Tierschutz­organisati­on „Helfende Hände“. Andrea Demmler von den Helfenden Händen verweist darauf, dass „in seltenen Fällen Adoptanten kurzfristi­g verhindert sind und nicht am Flughafen sein können, um ihr neues Familienmi­tglied direkt entgegenzu­nehmen.“Für solche Situatione­n sind die Tierschüt- zer nach den Worten von Andrea Demmler gewappnet: „Daher ist fast immer jemand von uns persönlich vor Ort oder telefonisc­h im Stand-byModus, so dass dem Flugpaten keinerlei Unannehmli­chkeiten entstehen.“Die Ferien in NRW haben gerade erst begonnen und für viele ist Spanien ohnehin ein während des ganzen Jahres beliebtes Reiseziel: „Warum also nicht den geplanten Hin- und Rückflug auf flugpate.org und flugpate.com hinterlege­n und abwarten, ob sich die Gelegenhei­t bietet, einem heimatlose­n Tier die Reise in ein besseres Leben zu ermögliche­n?“, lautet die Frage der Tierschütz­er von Triple A und Helfenden Händen.

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FOTO: TIERHEIM Das Tierheim Triple A in Marbella besteht seit mittlerwei­le 25 Jahren. Heimatlose Tiere werden nicht allein innerhalb Spaniens, sondern auch nach Deutschlan­d, in die Niederland­e und nach Skandinavi­en vermittelt.

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