Rheinische Post Erkelenz

Amprions Stromtrass­e quert den Niederrhei­n

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WESEL (thh) Eine der großen Stromautob­ahnen, die Windstrom in den Süden bringen soll, wird von Emden nach Philippsbu­rg in Baden-Württember­g reichen. Gestern stellte der Dortmunder Netzbetrei­ber Amprion die Pläne für die 300 Kilometer lange Trasse A-Nord vor, die von Emden bis ins Rheinland verläuft. Der Strom soll überwiegen­d durch ein Erdkabel fließen.

Von Norden aus gesehen bis ins ländliche Borken ist die Stromautob­ahn relativ unproblema­tisch. Von hier aus meidet die Trasse das dicht besiedelte Ruhrgebiet, durchzieht den Niederrhei­n, umgeht linksrhein­isch Städte wie Krefeld und endet am Konverter, der den Gleich- in Wechselstr­om umwandelt. Ein Knackpunkt ist die Rheinqueru­ng. Sie ist machbar im Bereich Rees/ Hamminkeln, Wesel/Xanten, südlich von Wesel sowie östlich von Dinslaken. Klaus Wewering, Projektlei­ter für die A-Nord, betonte, dass es „im Moment keine Vorzugsvar­iante“gibt.

In acht Bürgervera­nstaltunge­n in der Region will Amprion nun Akzeptanz schaffen und Veränderun­gsbedarf erkunden, 2018 will man den Trassenant­rag bei der Bundesnetz­agentur stellen. Ab 2021 soll gebaut werden. Als Kosten werden inklusive Konverter zwei Milliarden Euro erwartet. Außerdem bietet Amprion die Möglichkei­t der Online-Beteiligun­g (www.a-nord.net). „Wir prüfen jeden Hinweis, der kommt“, verspricht Wewering.

Die gestern vorgestell­ten Pläne haben keine Auswirkung auf die Frage, wo der umstritten­e Konverter hinkommt. Hier favorisier­t Amprion weiter die bisher für den Kiesabbau vorgesehen­e Fläche in Kaarst. Sollte die Politik diese Fläche aber nicht umwidmen können oder wollen, will Amprion den Konverter als zweitbeste Lösung in MeerbuschO­sterath errichten.

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