Rheinische Post Erkelenz

Ergebnisse und Ziele der größten Ratsfrakti­on

- VON ANDREAS SPEEN

Die CDU im Erkelenzer Stadtrat zieht drei Jahre nach und drei Jahre vor der Ratswahl eine Zwischenbi­lanz. Geprägt ist diese von Ergebnisse­n kontinuier­lichen Arbeitens. Ziele für die nächsten Jahre werden im Gespräch benannt, zu dem die Fraktion auch die Bürger anregt.

ERKELENZ Die CDU im Erkelenzer Stadtrat ist und bleibt sich treu in ihrem Handeln, Themen kontinuier­lich zu entwickeln, sie aufzugreif­en, zu diskutiere­n, umzusetzen oder zu verwerfen. Dies ist jeder Seite einer zehnseitig­en Bilanz zu entnehmen, welche die Fraktion zur Halbzeit der Wahlperiod­e veröffentl­ichen wird. Sie soll am 12. August als Broschüre an alle Haushalte verteilt werden.

Seltenheit­swert hatte es, als die CDU vor der Ratswahl vor drei Jahren für Erkelenz ein Wahlprogra­mm veröffentl­ichte. Daran will sie sich messen. Auf sechs Themengebi­eten schaute die größte Ratsfrakti­on deshalb nach, was sie erreicht hat und was noch zu erreichen sein wird: Finanzen, Umsiedlung, Schulen und Kinderbetr­euung, Flüchtling­e, Gewerbe und Einzelhand­el sowie Klima.

Erreicht wurde einiges. Die Schulden sind reduziert, und der Zinsaufwan­d wurde dadurch innerhalb von drei Jahren von 800.000 auf 500.000 Euro gesenkt. Trotzdem ist in Kindergärt­en und Schulgebäu­de, Baugebiete, Klimaschut­z, Wohnraum für Flüchtling­e, Straßen und Parks investiert worden. Auch sind bereits Investitio­nen für die nächsten Jahre angelegt in die Dorfentwic­klung am Tagebauran­d, Feuerwehrg­erätehäuse­r in Katzem und Hetzerath oder weiterhin in Schulen vorbereite­t. Die CDU zieht eine positive Bilanz. Auch schreibt sie in ihrer Bilanz grundsätzl­ich nieder, was ihr wichtig ist, wie solide Finanzen als Basis, der Erhalt des dreigliedr­igen Schulsyste­ms oder die Unterstütz­ung der Lehrer bei der Inklusion.

Erscheinen wird das Zwischenfa- zit auf Papier. Darin geht es vor allem um das Erreichte. Die Verlängeru­ng erfahren soll die Bilanz in Gesprächen mit den Bürgern, die ausdrückli­ch gewünscht werden, sowie im Internet (www.cdu-zwischenbi­lanz2017.de), wo in Form von tabellaris­chen Gegenübers­tellungen erkennbar gemacht werden soll, welche Themen abgearbeit­et sind und welche in den kommenden drei Jahren noch zu bearbeiten sein werden. Vor Veröffentl­ichung der Zwischenbi­lanz berichten Marwin Altmann, Peter London, Rainer Merkens und Klaus Steingieße­r:

„Wir werden weiter in unsere Freiwillig­e Feuerwehr investiere­n“, kündigt London an. Dass dabei um- siedlungsb­edingt ein Zusammenfa­ssen der Kräfte aus Kuckum, Keyenberg und Borschemic­h an einem gemeinsame­n Standort ins Auge gefasst werden könnte, ergänzt Merkens.

Eine wichtige Investitio­n für Steingieße­r ist die geplante Aufstockun­g das Parkhauses an der Neusser Straße, „was eine Entlastung für die ganze Innenstadt bringen wird“.

Erkelenz benötigt neues Bauland und weitere Gewerbeflä­chen, erklärt London. „Wir sind bestrebt, unsere Gewerbeflä­chen zu erweitern und hoffen auf geänderte Vorgaben der neuen Landesregi­erung.“Auch sei Bedarf an neuen Grundstück­en am Oerather Mühlenfeld und in den Dörfern.

Mancherort­s mangelt es an schnellem Internet. Hier ist für Altmann Handlungsb­edarf geboten. Er kündigt an, dass sich beim Wunsch nach freiem WLAN im Stadtkern „bald etwas tun wird“. Das Thema beschäftig­e die CDU nunmehr drei Jahre. Moderner soll auch das Parkleitsy­stem werden: „Mit dem Anbieter des Handyparke­ns, das es jetzt gibt, sind wir im Gespräch über eine Parkleit-App für Erkelenz.“

Dort, wo der Einzelhand­el Hilfe benötigt, hat die CDU diese in den vergangene­n Jahren gegeben. Weitere einzelne Maßnahmen seien derzeit nicht geplant, sagen Steingieße­r und Altmann. Die CDU setze auf das Innenstadt-Handlungsk­onzept, das nach einem aktuelle Ratsbeschl­uss jetzt erarbeitet werden soll. „Es soll uns den Blick schärfen und helfen, weitere Ansätze für die Entwicklun­g der Innenstadt zu finden“, erklärt Merkens.

Die vielen kleinen und größeren Dörfer will die CDU darüber nicht vergessen. Dass sich viele Investitio­nen in den nächsten Jahren auf den letzten Umsiedlung­sort für Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestr­ich konzentrie­ren werden, räumt Merkens ein. Dass aber auch Volumen im Stadthaush­alt für die Entwicklun­g der Tagebauran­dorte vorhanden sein müsse, sei ebenso unumgängli­ch: „Venrath und Kaulhausen wollen die Erarbeitun­g des Dorfentwic­klungskonz­epts in diesem Jahr abschließe­n, Holzweiler hat sich ebenfalls auf den Weg gemacht und Kückhoven soll folgen.“Andernorts werde wie in Gerderath in den Erhalt oder Ausbau des Bestands investiert, erklärt London.

An den Schulen soll mehr Geld in neue Medien investiert werden.

Eine Ortsumgehu­ng für Kaulhausen hält die CDU für dringend nötig. Der Ort könne die Verkehre der künftigen Grubenrand­straße nicht aufnehmen, betont London: „Seit drei Jahren ringen wir für dieses Anliegen und versuchen Einfluss zu nehmen.“

Noch kein Thema im Wahlprogra­mm der CDU war 2014 die Flüchtling­ssituation. Erkelenz konnte in den vergangene­n beiden Jahren ausreichen­d Raumkapazi­täten aufbauen, bilanziert London, so dass auch aktuell noch freier Platz vorhanden sei. Von den Mietcontai­nern wolle man aber wieder weg, erklärt Merkens: „In Neuhaus sollen deshalb der zweite Teil des Neubaus der Flüchtling­sunterbrin­gung und der Mitteltrak­t mit Versorgung­seinrichtu­ngen gebaut werden.“

Klimaschut­z ist ein Anliegen der Erkelenzer CDU. Es sei richtig gewesen, einem Investor eine städtische Fläche für eine Freifläche­nPhotovolt­aik-Anlage an der Autobahn 46 zur Verfügung zu stellen. Die Umsetzung erfolge dieses Jahr. Auch sei es richtig, inzwischen einen städtische­n Klimaschut­zmanager zu haben. „Wir haben viel erreicht, sind weit vorne – jetzt müssen wir das Thema noch intensiver an die Bevölkerun­g tragen“, gibt Steingieße­r die Aufgabe vor.

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RP-FOTOS: JL (5/ARCHIV)/ SPE (3/ARCHIV)
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