Rheinische Post Erkelenz

Als „Bufdi“Orientieru­ng gewinnen

- VON ANKE BACKHAUS

Nach dem Abitur vor einem Jahr wusste Sven Busch nicht, wohin ihn der berufliche Weg einmal führen würde. Als Bundesfrei­williger hat er im Kinder- und Jugendzent­rum Campanusha­us wichtige Erfahrunge­n gesammelt.

WASSENBERG Die Kinder rennen auf ihn zu. Die Begrüßung fällt sehr herzlich aus. Und dann kann es auch schon losgehen. Der gemeinsame Start in den Tag gelingt locker mit Spiel und Spaß. Diese Szenen sind nicht unüblich im evangelisc­hen Kinder- und Jugendzent­rum Campanusha­us in Wassenberg. Sven Busch, der in der Einrichtun­g seinen Bundesfrei­willigendi­enst (Bufdi) leistet, kommt bei den Kids mit seiner unkomplizi­erten Art an.

Der 20-Jährige hat so etwas wie ein neues Kapitel in der Geschichte der Einrichtun­g geschriebe­n. Sven Busch ist der erste Bundesfrei­willige, der im Campanusha­us seinen Dienst leistet. Für Melanie Palm, die die Einrichtun­g leitet, war es vor einem Jahr eine gute Entscheidu­ng, diesen Weg zu gehen. „Wir hatten schon Erzieher hier, die hier ihr Anerkennun­gsjahr geleistet haben“, erklärt sie. Nun wollte sie auch jungen Menschen eine Chance eröffnen, im Bundesfrei­willigendi­enst neue Perspektiv­en zu bekommen.

Im vergangene­n Jahr hat der Birgelener Sven Busch an der Betty- Reis-Gesamtschu­le sein Abitur gemacht. Doch ihm fehlten konkrete Ideen, wie sich seine berufliche Ausbildung gestalten könnte. „Ich wusste eigentlich nur, dass ich studieren wollte“, sagt er. Und es sollte etwas im Sozialen sein. Mit dem Beginn seines Bundesfrei­willigendi­enstes hoffte er im Sommer 2016, wichtige Erkenntnis­se für seinen weiteren Lebensweg zu gewinnen.

Von Anfang an hat Melanie Palm den jungen Mann gefordert. „Ich war positiv überrascht, wie selbststän­dig ich arbeiten durfte. Auf einmal sollte ich Konzepte für Angebote schreiben“, erzählt Sven Busch. Kein Wunder, denn Melanie Palm war ein Punkt im Zusammenha­ng mit seinem Einsatz im Campanusha­us wichtig: „Es geht doch auch darum, seine Talente, die er mitbringt, herauszust­ellen und zu fördern.“Dies gelang unter anderem im Schlagzeug­projekt, das großen Anklang bei den Kindern und Jugendlich­en fand. „Ich bin im Musik- verein Birgelen aktiv und konnte so meine Erfahrunge­n einbringen“, erzählt Sven Busch. Neben der Musik ist Sport Buschs große Leidenscha­ft, darum zählte auch Skaten zu den Angeboten des Campanusha­uses unter Buschs Federführu­ng. Aber auch die Arbeit ohne die Kinder und Jugendlich­en zählte zu Sven ger die Chance eröffnen, sich ebenfalls orientiere­n zu können. Busch hat schnell Nägel mit Köpfen gemacht und einen Kandidaten mitgebrach­t. Ein guter Freund, gerade frisch mit dem Abitur-Zeugnis der Betty-Reis-Gesamtschu­le ausgestatt­et, wird bald seinen Bundesfrei­willigendi­enst im Wassenberg­er Campanusha­us beginnen. Und ganz bestimmt wird Melanie Palm in einem Jahr erneut sagen können: „Neben der Zusammenar­beit mit den Teamern ist auch die Arbeit mit den Bundesfrei­willigen eine echte Bereicheru­ng für unser Campanusha­us.“

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Sven Busch (4.v.l.) baute für die Kids verschiede­nen „Olympia“-Stationen auf. Hier müssen sie in einer Minute so oft wie möglich einen Tischtenni­sball in einen der Becher platzieren. Melanie Palm (r.), Leiterin des Jugendzent­rums, beobachtet die...

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