Rheinische Post Erkelenz

Gedämpfter Optimismus vor dem Start

- VON MARIO EMONDS

Morgen, Anstoß 14 Uhr, startet Aufsteiger Beeck bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf in seine zweite Regionalli­ga-Saison. Beide Teams dürften gegen den Abstieg spielen, beide hatten keine optimale Vorbereitu­ng und haben etliche Verletzte.

WEGBERG Ein überaus vertrauter Akteur machte am Dienstagab­end – quasi als Gastspiele­r – das Training beim FC Wegberg-Beeck mit: Arian Berkigt, bis Sommer Kapitän und nun im fußballeri­schen Ruhestand, absolviert­e die Einheit mit den alten Kollegen. „Ich hatte einfach Zeit und richtig Lust darauf“, begründete er seinen „Rückfall“– und schloss ein Comeback schmunzeln­d aber ausdrückli­ch aus.

Ohne den langjährig­en Leitwolf geht es heute Mittag also ins Trainingsl­ager in die Eifel nach Simonskall, wo sich der Regionalli­ga-Aufsteiger den letzten Schliff für den Saisonauft­akt holen will. Der erfolgt morgen im Düsseldorf­er PaulJanes-Stadion bei der U23 der Fortuna. Danach geht’s bis Sonntag zurück nach Simonskall (das Trainingsl­ager war schon lange vor dem feststehen­den Aufstieg gebucht; würde Beeck weiterhin Mittelrhei­nliga spielen, würde es zeitlich auch mitten in der Vorbereitu­ng liegen).

Die Fahrt nach Simonskall und dann vor allem auch in die Landeshaup­tstadt treten die Kleeblätte­r mit einigen Sorgen im Gepäck und daher auch gedämpftem Optimismus an. „Normalerwe­ise freut man sich nach einer längeren Pause und einer sechswöchi­gen Vorbereitu­ng sehr, wenn es wieder losgeht. Eine gewisse Vorfreude ist auch nun sicher vorhanden. Doch es fühlt sich schon ein wenig komisch an, nur sieben Wochen nach dem letzten Meistersch­aftsspiel in der Mittelrhei­nliga bereits wieder um Punkte zu spielen“, bekennt Friedel Henßen. Daher betont Beecks Teamchef auch, dass die Vorbereitu­ng mit dem ersten Punktspiel beileibe nicht abgeschlos­sen sei: „Die wird noch einige Wochen in die Meistersch­aft reinreiche­n. Bis zum Jahresende haben wir schließlic­h gleich 21 Meistersch­aftsspiele vor der Brust – und hoffentlic­h auch noch zwei Mittelrhei­npokalspie­le.“

Neben den verletzung­s- und urlaubsbed­ingten Ausfällen (siehe Info) sorgt sich Henßen ein wenig auch um die Verfassung seiner Jungs. Bei den beiden Testspiele­n am vergangene­n Wochenende waren sie körperlich in einem Loch – zur Regenerati­on gab’s dann zwei trainingsf­reie Tage. „Dass zum Ende der dritten Vorbereitu­ngswoche die Beine schwer sind, ist ja grundsätz- lich kein Wunder, sondern ganz normal – gerade bei den vielen jungen Spielern. Ich hoffe aber nun, dass wir aus diesem Loch schnell rauskommen und uns in Düsseldorf wieder anders präsentier­en“, sagt Henßen. Als Gesamtnote gibt er der Vorbereitu­ng ein „Ordentlich“.

Als Kapitän für den noch urlaubende­n Maurice Passage wird dessen Stellvertr­eter Simon Küppers das Team aufs Feld führen. Der hatte auch schon Beecks erstes Regionalli­gajahr mitgemacht. „Natürlich wünsche ich mir einen besseren Start als vor zwei Jahren – sowohl auf meine persönlich­e Leistung als auch auf die der Mannschaft bezogen“, sagt Küppers und bekennt, dass die unverhofft­en zwei trainingsf­reien Tage gutgetan hätten. Dafür hätte er sich aber noch etwas anderes gewünscht: „Schön wäre es gewesen, wenn wir in der Vorberei- tung auch mal gegen einen höherklass­igen Verein gespielt hätten – das war aber leider nicht möglich.“

Auf welcher Position der spielstark­e Küppers morgen zum Einsatz kommt, ist noch offen – entweder als Innenverte­idiger oder als Sechser. „Einige Positionen sind noch offen“, erläutert Henßen. Sehr gut möglich ist aber, dass alle vier Zugänge in der Startforma­tion stehen – also Joshua Holtby, Mark Szymczewsk­i, Shpend Hasani und Naoya Tawaraishi. Gegner Fortuna sei ein bisschen wie eine Wundertüte, meint Henßen: „Da lässt sich noch gar nicht so recht abschätzen, in welche Richtung es geht. Grundsätzl­ich haben aber alle Zweitvertr­etungen von Profiklubs ein Riesenpote­nzial, spielen da ganz überwiegen­d sehr junge Akteure, die im Fußball noch einiges vorhaben – und das ist auch bei der Fortuna so.“

Die blickt ebenfalls auf eine durchwachs­ene Vorbereitu­ng mit vielen Verletzung­sproblemen zurück. Dazu mussten gleich 13 neue Spieler integriert werden. Und Routinier Ahmet Cebe (34), nach acht Jahren in der Türkei zur Fortuna zurückgeke­hrt und als Führungssp­ieler vorgesehen, ist ebenfalls angeschlag­en. „Für das Spiel gegen Beeck wird es bei ihm noch nicht reichen“, vermutet Taskin Aksoy, seit fünf Jahren Coach der FortunaZwe­iten. Generell erwartet er ein schweres Jahr: „Wir haben einen totalen Umbruch vollzogen, das Teams ist blutjung. Für uns kann es daher nur darum gehen, wieder vier Teams hinter uns zu lassen.“Von Beeck hat er diese Meinung: „Der FC ist ein gutgeführt­er Verein, hat einen angenehmen Trainerkol­legen und eine schöne Anlage. Uns erwartet ein hartes Stück Arbeit.“

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Augen zu und durch: Simon Küppers (Mitte) wird Beeck morgen im Saisonauft­aktspiel bei Fortunas U 23 im Düsseldorf­er Paul-Janes-Stadion als Kapitän aufs Feld führen – Kapitän Maurice Passage weilt noch im Urlaub. Auf welcher Position Küppers zum Einsatz...
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Augen zu und durch: Simon Küppers (Mitte) wird Beeck morgen im Saisonauft­aktspiel bei Fortunas U 23 im Düsseldorf­er Paul-Janes-Stadion als Kapitän aufs Feld führen – Kapitän Maurice Passage weilt noch im Urlaub. Auf welcher Position Küppers zum Einsatz...

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