Rheinische Post Erkelenz

Was realistisc­he Ziele sind

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Die Vorbereitu­ng ist beim FC Wegberg-Beeck sicherlich nicht optimal gelaufen – wie denn auch? Nur drei Wochen Pause nach dem letzten Spiel in der Mittelrhei­nliga, nur vier Wochen Vorbereitu­ng: Dieses sehr enge zeitliche Korsett war nun einmal vorgegeben – mit der entspreche­nden enormen Intensität in den Übungseinh­eiten. Dazu gesellten sich Verletzung­en und Wehwehchen, ebenso mehrere urlaubsbed­ingte Fehlzeiten. Etliche Spieler hatten ihren Urlaub bereits lange gebucht, bevor die Regionalli­ga in Beeck ein ernsthafte­s Thema wurde.

Das wurde erst Ende Mai richtig akut. Da stand fest, dass im Aufstiegsf­all mit der Werner Tellers Straßenbau GmbH aus Waldfeucht­Haaren ein zweiter Großsponso­r zur Verfügung stehen würde, der nicht zuletzt für die in der Regionalli­ga drastisch steigenden Fixkosten parat stehen würde. Noch in der Mitglieder­versammlun­g am 21. April hatte Beecks Boss Günter Stroinski auf die Frage eines Mitglieds, ob der FC im Meisterfal­l denn auch aufsteigen würde, sehr zurückhalt­end geantworte­t.

Dass Beeck nun in dieser de facto Profiliga voll konkurrenz­fähig ist, ist angesichts der Voraussetz­ungen unrealisti­sch – da mag die Vorbereitu­ng auf den jeweiligen Gegner noch so akribisch, die Taktik jeweils noch so ausgetüfte­lt und Wille und Bereitscha­ft bei jedem einzelnen Spieler noch so groß sein.

Dennoch gibt es natürlich Ziele. Eines ist, nicht wieder so ein Kanonenfut­ter abzugeben, wie es speziell im ersten Drittel der Regionalli­gaSaison vor zwei Jahren war. Die damals gemachten schmerzlic­hen Erfahrunge­n sollten sehr hilfreich sein, nun von vornherein wesentlich stabiler aufzutrete­n – zumal immerhin noch zehn Akteure des damaligen Kaders dabei sind.

Dann bleibt dem Team zu wünschen, dass es nicht wieder bis zum zwölften Spieltag auf den ersten Punkt warten muss (damals 1:1 gegen Ahlen) und auch der erste Sieg viel früher als seinerzeit gefeiert werden kann – da war das erst am 16. Spieltag der Fall (4:2 gegen Kray). Schön wäre es sicherlich, wenn die 16 Punkte aus der damaligen Saison übertroffe­n werden würden.

Und allen Beecker Verantwort­lichen bleibt zu wünschen, dass sie ebenso die Nerven behalten und die Ruhe bewahren, wie dies vor zwei Jahren bis zum Ende der Fall war.

MARIO EMONDS

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