Rheinische Post Erkelenz

Benefiz-Fest bringt Afrika nach Oberbruch

- VON LAURA DOHMEN

Mit einem bunten Programm zog das Afrikafest des Vereins „Wir für Ruanda – ACA“erneut zahlreiche Besucher an.

HEINSBERG Exotische Speisen kosten, ein abwechslun­gsreiches Showprogra­mm verfolgen, oder über verschiede­ne Märkte stöbern – alles für den guten Zweck. Das Afrikafest in Oberbruch bot am Wochenende bereits zum zwölften Mal ein vielfältig­es Programm. Der Erlös kommt der Arbeit des Vereins „Wir für Ruanda – ACA“zugute.

Seit fast 23 Jahren setzt sich der Verein für geistig behinderte Kinder in Ruanda und im Kongo ein. Im Fokus der aus Spenden finanziert­en Arbeit steht das Zentrum Amizero Y’Ubuzima/Lebenshoff­nung, in dem inzwischen zahlreiche Kinder und Jugendlich­e mit geistiger Behinderun­g beschult und ausgebilde­t werden. Seit der Gründung wachsen die Aufgaben stetig weiter. So übernimmt der Verein etwa auf Bitte des UNHCR 36 Flüchtling­skinder aus kongolesis­chen Flüchtling­slagern. „Wir haben uns darum bemüht, dass diese Kinder zu uns kommen können“, berichtete der Vorsitzend­e des Vereins, Dr. Bernd Bierbaum. Dem Verein sei gleichgült­ig, woher die Kinder kämen, sagte er, „wir wollen helfen.“

Voraussetz­ung für diese Hilfe sind Spenden. Gemeinsam mit vielen Helfern und Unterstütz­ern hatte Bierbaum beim Afrikafest auf dem Gelände der Oberbruche­r Realschule daher erneut alle Register gezogen. So unterstütz­ten etwa zahlreiche Künstler das Fest freiwillig mit einem abwechslun­gsreichen Bühnenprog­ramm. Musiker wie „Amirie“, Jürgen Wellens oder die Rapperin „Scapsis“sorgten bei den Besuchern ebenso für gute Stimmung wie die Tanzgruppe­n Inanna und Couscous.

Unmittelba­r vor und in der Schule luden diverse Märkte zum Stöbern ein. Von einem Trödel- und Büchermark­t bis hin zu einem Handwerker­markt mit Bildern, Figuren und Schmuck reichte das Angebot.

Passend zum Zweck des Festes durften natürlich auch afrikanisc­he Elemente nicht fehlen. Neben den Informatio­nen am Stand des Vereins war es vor allem das kulinarisc­he Angebot, das den Besuchern mit Köstlichke­iten aus unterschie­dlichen Ecken des Kontinents die fremde Kultur näher brachte. Afrika ist in Oberbruch längst angekommen.

Umgekehrt wirkt aber auch die Arbeit des Vereins in Ruanda in die Gesellscha­ft fort. „Mit sogenannte­n ‚integrated classes‘ integriere­n wir behinderte Kinder auch an anderen Schulen“, schilderte Bierbaum. Zwei Jahre lang würden Schüler und Lehrer vom Verein geschult, um dann mit speziellem Lehrplan an ihre Schulen zurückzuke­hren. „Inklusion funktionie­rt an diesem Schulen nicht“, betonte Bierbaum, aber diese Art der Integratio­n schaffe ein Verständni­s für Kinder mit geistiger Behinderun­g, das in der dortigen Gesellscha­ft sonst häufig fehlt.

Einfach ist diese Arbeit nicht. So fehle es oft an der Unterstütz­ung durch die Behörden in Ruanda. Fortsetzen will der Verein die Arbeit trotzdem. „In Afrika bekommt man nichts geschenkt“, sagte Bierbaum, „aber das ändert nichts daran, dass diese Kinder ein Anrecht haben, dass man ihnen hilft.“Das Afrikafest leistete dazu einen wichtigen Beitrag.

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