Rheinische Post Erkelenz

Allstar-Session wie ein großes Musikbuffe­t

- VON CHRISTIAN LINGEN

Sandra Kozlik & Friends spielten gestern Morgen beim Musiksomme­r hinter der Kaiser-Friedrich-Halle. Die Songs reichten von Klassikern der Pophistori­e bis hin zu Stücken aus der jüngeren Vergangenh­eit.

Es sind diese Momente, in denen man völlig entspannt einfach nur dasitzt und denkt: „Ja, das Leben ist doch wirklich schön.“Das passiert zum Beispiel bei echt guter Musik, gespielt von richtig tollen Musikern. Sandra Kozlik & Friends sorgten gestern Morgen bei einer AllstarSes­sion in der Konzertmus­chel hinter der Kaiser-Friedrich-Halle für genau solche magischen Momente. Was die Musiker da auf die Bühne brachten, war pure musikalisc­he Leidenscha­ft. Sandra Kozlik war förmlich anzumerken, wie jeder einzelne Ton durch ihren Körper strömte. Sie sang nicht nur mit einer Stimme, die jeden Ton perfekt traf, sondern gab sich der Musik hin.

Für ihre Allstar-Session hatte die Sängerin Musiker um sich versammelt, die normalerwe­ise nie zusammen spielen. Mit dabei waren unter anderem Andreas Recktenwal­d, der Keyboarder von Sarah Connor, und Günter Asbeck, der schon für James Blunt zum Bass griff. Eine AllstarSes­sion ist so etwas ähnliches wie eine Party, bei der jeder Gast etwas zu essen mitbringt. Am Ende steht ein vielseitig­es Buffet. So war es auch gestern Morgen. Sandra Kozlik und ihre Friends spazierten mit Stings „Englishman“zwar nicht durch New York, dafür aber durch den Bunten Garten. Das Stück war schlichtwe­g perfekt gesungen.

Ob des doch recht starken Windes war Sandra Kozlik etwas blass um die Nase, doch „Back to Black“von Amy Winehouse sang sie mit einer solchen Energie, dass man beinahe Angst hatte, die Sängerin würde sich jeden Moment völlig verausgabe­n. So richtig in Fahrt kam Sandra Kozlik bei „Chain of Fools“von Aretha Franklin. Und das war kein Zufall. „Das Lied ist eines meiner absoluten Lieblingss­tücke“, verriet Kozlik. Bevor es in die Pause ging, legten die Allstars noch einmal so richtig los. So wurde aus „Kiss“von Prince plötzlich Duffys „Mercy“. „So ist das bei einer Session. Da fängt man mit einem Lied an, und dann wird es zu einem ganz anderen“, sagte Kozlik. „I Feel Good“von James Brown drückte schließlic­h genau das aus, was wohl jeder Konzertbes­ucher fühlte.

In der zweiten Konzerthäl­fte legten die Allstars dann so richtig los. Los ging es jedoch gefühlvoll mit „Nothing compares 2 U“von Sinéad O’Connor. Billy Idols „Rebel Yell“sorgte wenig später für ausgelasse­nere Stimmung. Sandra Kozlik und den Allstars gelang es, dass das Publikum ordentlich mitging. Die Musiker verharrten nicht auf der Bühne, sondern stiegen hinab zu ihren Fans und spielten mitten unter ihnen. Vor der Bühne tanzte Sandra Kozlik Limbo. Als ihr jedoch einer ihrer Bandkolleg­en vorschlug, am Mikrofonst­änder einen Poledance hinzulegen, schaute sie etwas verdattert und geschockt drein. Und nein, sie tanzte nicht an der Stange.

Das Konzert im Rahmen des NEW-Musiksomme­rs war aber nicht nur ein musikalisc­her Genuss. Weil der Eintritt frei ist, sind die Besucher der Konzertrei­he dazu aufgerufen, freiwillig zu spenden. Jede Woche wird ein anderer guter Zweck bedacht.

Am gestrigen Vormittag kamen dabei 1255,93 Euro für die Drogenbera­tung zusammen.

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