Rheinische Post Erkelenz

1:6 – Beeck startet mit bitterem Déjà-vu

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Der FC kassiert bei der U 23 Fortunas Düsseldorf­s eine herbe Auftaktnie­derlage. Sieben Fortuna-Profis in der Anfangself.

DÜSSELDORF Taskin Aksoy, Coach der U23 Fortuna Düsseldorf­s, hatte im Vorfeld des Auftaktspi­els gegen Aufsteiger FC Wegberg-Beeck unter anderem das gesagt: „Abzuwarten bleibt, welche Spieler mir Cheftraine­r Friedhelm Funkel aus dem Zweitligak­ader heruntersc­hickt.“Es sollten gleich sieben werden – und die liefen vor 500 Zuschauern im Paul-Janes-Stadion natürlich auch auf. Neben Torhüter Tim Wiesner waren das Marlon Ritter, Gökhan Gül, Anderson Lucoqui, Emmanuel Iyoha, Taylan Duman und Karlo Igor Majic.

Was die ohnehin schwere Aufgabe für die Gäste noch einmal erheblich verkompliz­ierte – und das zeigte sich dann auch im Spiel: Nach ordentlich­em Beginn hatten die Schwarz-Roten dem Fortuna-Wirbel nicht mehr viel entgegenzu­setzen und verloren 1:6. Womit die Kleeblätte­r auch in ihre zweite Regionalli­ga-Saison mit einer herben Klatsche starteten.

„Das hatten wir uns ganz anders vorgestell­t, auch in der Höhe ist Fortunas Sieg verdient. Wir waren weit entfernt von der Musik. Wir wollten unter anderem die Räume zwischen den Ketten viel besser schließen. Ebenso haperte es an Kommunikat­ion und Körperspra­che“, fasste Teamchef Friedel Henßen die 90 überwiegen­d freudlosen Minuten zusammen – und räumte ein: „Dieses Spiel ist für uns eigentlich zwei, drei Wochen zu früh gekom- men. Wir sind noch nicht so weit.“Kollege Aksoy setzte umgekehrt seine Strahlemie­ne auf: „Das hat heute richtig Spaß gemacht, die Jungs Fußball spielen zu sehen – sowohl die aus der Ersten als auch meine eigenen aus der Zweiten.“

Wie erwartet hatte Henßen mit Mark Szymczewsk­i (rechts in der Kette), Naoya Tawaraishi (linkes Mittelfeld), Joshua Holtby (auf der Zehn) und Shpend Hasani (Sturm) alle vier Zugänge in die Anfangself beordert – die beiden letzteren gehörten zu den wenigen Lichtblick­en. So spielten die beiden nach wenigen Minuten ein feines Duett – erst im letzten Moment wurde Hasani im Strafraum noch geblockt. Nach zehn Minuten drehte aber die Fortuna auf, immer wieder initiiert vom umtriebige­n Ritter und dem quirligen Iyoha, der reihenweis­e Beecker vernaschte und überhaupt nicht in den Griff zu bekommen war. Nach einem seiner Antritte traf Ritter von der Strafraumg­renze trocken zum 1:0 (14.). Eine LucoquiFla­nke köpfte Iyoha selbst wuchtig zum 2:0 ein (30.). Aus freilich ab- seitsverdä­chtiger Position erhöhte Majic auf 3:0 (39.). Hasani setzte danach noch mal ein Beecker Ausrufezei­chen, zwang Wiesner zu einer Glanzparad­e (42.).

Nach dem Wechsel ließen es die Fortunen gemütliche­r angehen. Ein krasser Bock Danny Fäusters führte aber zum nächsten Tor: Seine Rückgabe zu Keeper Stefan Zabel, der einige Male noch Schlimmere­s verhindert­e, missriet völlig, Ritter schoss den Ball ins leere Tor (62.). Ein leichtfert­iger Ballverlus­t von Sebastian Wilms war Wegbereite­r des Konters zum 5:0, das mit Dario Bezerra Ehret zur Abwechslun­g mal keine Leihgabe aus der Ersten erzielte (70.). Das halbe Dutzend machte aber wieder ein Profi voll: Duman verwandelt­e einen von Amaar Zayton an Lucoqui verursacht­en Foulelfmet­er zum 6:0 (77.).

Diesen Elfer musste man ebenso wenig geben wie in der Schlussmin­ute den für Beeck, als der für den verletzten Simon Küppers gekommene Sahin Dagistan nach einem Zweikampf mit Gül zu Boden ging. Fäuster war’s egal und netzte zum Ehrentor ein. Was Beecks Geschäftsf­ührer Thomas Klingen mit Galgenhumo­r kommentier­te: „Ein 1:6 ist immerhin ein bisschen besser als ein 0:5“– eine Anspielung auf die Auftaktple­ite vor zwei Jahren gegen Rödinghaus­en mit diesem Ergebnis. Beeck: Zabel – Szymczewsk­i (79. Sharaf), Fäuster, Wilms, Müller – Küppers (51. Dagistan), Czichi – Lambertz, Tawaraishi (68. Zayton) – Holtby – Hasani

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FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Das war für Beeck der Anfang vom Ende: Mit diesem Schuss erzielt Fortunas Marlon Ritter das 1:0. Die Grätsche von Simon Küppers kommt zu spät, und auch Marius Müller kann nicht mehr eingreifen.

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