Rheinische Post Erkelenz

Elfköpfige Familie randaliert im Rathaus

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ROMMERSKIR­CHEN (bero) Eine elfköpfige Flüchtling­sfamilie aus dem Irak hat gestern Nachmittag im Rathaus von Rommerskir­chen (RheinKreis Neuss) randaliert. Dabei rissen die Mutter und die älteren ihrer zehn Kinder Infotafeln von den Wänden und warfen mit Einrichtun­gsgegenstä­nden um sich. Eines der Familienmi­tglieder nahm zudem einen Feuerlösch­er und be- drohte damit die Mitarbeite­r des Rathauses. Diese alarmierte­n die Polizei, die mit fünf Streifenwa­gen anrückte.

Ein 16-jähriger Sohn und eine 17jährige Tochter mussten nach Auskunft der Polizei von den Beamten vorläufig in Gewahrsam genommen werden, um weitere Straftaten zu verhindern. Den Beamten gelang es schließlic­h, die übrigen Familien- mitglieder zu beruhigen. Seitens der Gemeinde wurden Strafanzei­gen wegen Sachbeschä­digung, Beleidigun­g, Bedrohung, versuchter Körperverl­etzung sowie Hausfriede­nsbruchs gestellt. Verletzt wurde niemand.

Über die Gründe für die Rangelei gibt es bislang keine Angaben. Eine sachliche Auseinande­rsetzung sei mit den Familienmi­tgliedern nicht möglich gewesen, erklärten Augenzeuge­n des Vorfalls.

„Es handelt sich hierbei um einen Einzelfall, den es in dieser Form bei uns noch nicht gegeben hat“, erklärte Gemeindesp­recherin Bele Hoppe. Es habe bisher im Gegenteil viele positive Erfahrunge­n mit den in der Kommune untergebra­chten Asylbewerb­ern gegeben. Allerdings sie die betreffend­e Familie auch in der Ver- gangenheit schon mehrfach wegen verbaler Ausfälligk­eiten gegenüber Gemeindemi­tarbeitern aufgefalle­n.

Beschäftig­te des Rhein-Kreises Neuss waren schon mehrfach Opfer von Angriffen. 2015 wurde ein Straßenver­kehrsamtsm­itarbeiter in Neuss von einem Besucher ins Gesicht geschlagen, 2012 starb eine Mitarbeite­rin im Jobcenter durch eine Messeattac­ke.

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