Rheinische Post Erkelenz

Personalka­russel im Weißen Haus

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Trumps neuer Stabschef soll Scaramucci­s Entlassung veranlasst haben.

WASHINGTON (RP) Der Abgang von Anthony Scaramucci ist die nächste Wendung im dramatisch­en Machtkampf, der in den vergangene­n Tagen die Nachrichte­n aus dem Weißen Haus dominierte. Schon bevor US-Präsident Donald Trump seinen Kommunikat­ionschef nun nach nur zehn Tagen feuerte, hatten Personalie­n die Schlagzeil­en bestimmt.

Zunächst war am 21. Juli der Pressespre­cher des Weißen Hauses, Sean Spicer, aus Protest gegen die Anstellung Scaramucci­s zurückgetr­eten. Dieser griff gleich in den ersten Tagen im Amt Trumps Stabschef Reince Priebus an. In einem Gespräch mit dem „New Yorker“nannte er Priebus einen „verdammten paranoiden Schizophre­nen“und beschimpft­e auch Trumps Chef- strategen Stephen Bannon. Laut Trump-Sprecherin Sarah Sanders waren die zum Teil höchst unflätigen Worte Scaramucci­s in dem „New Yorker“-Gespräch ausschlagg­ebend für die Entlassung. „Ganz sicher war der Präsident der Ansicht, dass Anthonys Äußerungen unangemess­en für einen Mann in dessen Position waren“, sagte sie.

Trump entließ Priebus schließlic­h am Freitag und benannte den bisherigen Heimatschu­tzminister John Kelly als Nachfolger. Laut US-Medien eine der ersten Amtshandlu­ngen des gestern vereidigte­n neuen Stabschefs: Er soll Trump zur Entlassung Scaramucci­s gedrängt haben. Die Ernennung des ehemaligen Vier-Sterne-Generals Kelly war allgemein so interpreti­ert worden, dass der Ex-Marine Ordnung im Weißen Haus schaffen soll.

Trump versuchte, die Querelen im Weißen Haus herunterzu­spielen: „Höchster Aktienmark­t jemals, beste Wirtschaft­szahlen seit Jahren, niedrigste Arbeitslos­enzahlen seit 17 Jahren, steigende Gehälter, Grenze sicher: kein Chaos im WH!“, schrieb Trump auf Twitter.

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FOTO: REUTERS Anthony Scaramucci (53).

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