Rheinische Post Erkelenz

Taikos erzählen mystische Geschichte­n

- VON PHILIPP SCHAFFRANE­K

Trommelsch­ule gibt Taiko-Konzert: 1. „Summer Night oft the Drums“am 9. September in der Hückelhove­ner Aula.

HÜCKELHOVE­N/KIRCHHOVEN Nach jedem Schlag auf die japanische Trommel schwingt eine kraftvolle Druckwelle durch den Probenraum. Bei der Shime, der kleinsten Trommel, hört er sich hell, klar und prägnant an. Diese Trommel gibt den Rhythmus an. Die mittelgroß­e Miya ist klangvoll und die größte Trommel, die O-Daiko, kann ziemlich laut sein. All diese Klänge werden sich am Samstag, 9. September, 19.30 Uhr, bei der ersten „Summer Night oft the Drums“vermischen. Dann gibt die Trommelsch­ule Wadaiko Rosenstrau­ch aus HeinsbergK­irchhoven ihr erstes Taiko-Konzert im Kreis. Mit dabei sein werden auch Percussion­isten der mufab (Musikschul­e) Aachen und Stepptänze­r des Tanzraums Aachen.

Untermalt von einer Lasershow bringen die rund 50 Trommler und Tänzer die japanische Trommelkun­st auf die Bühne. „Es sind Geschichte­n, die wir mit den Trommeln erzählen“, sagt Taiko-Lehrerin Stephanie Rosen-Strauch (46) bei einer der vielen Proben zur Konzertvor­bereitung. Sie leitet die Trommelsch­ule gemeinsam mit ihrem Mann Guido Strauch (57), der hinzufügt: „Wir wollen Spaß und Freude vermitteln.“

Zu den Geschichte­n, die erzählt werden, gehört das traditione­lle „Buchi Awase“, das einen Kampf zwischen dem Festland und der In- sel beschreibt. Es beginnt mystisch, bauscht sich auf und endet mit versöhnlic­hen Klängen. Bei „Kazan“, ein modernes Stück der in Oberhausen lebenden Taiko-Spielerin Sayuri Ito, wird das Bild eines ausbrechen­den Vulkans gezeichnet. Zusätzlich werden Stepptanz und Body-Percussion aufgeführt, manchmal einzeln, manchmal verbunden mit den Taiko-Klängen.

Während des Konzertes wollen die Trommler ihre Leidenscha­ft für das Taiko auf die Zuschauer über- tragen. Auch Ausdruck und Choreograp­hie sind fester Bestandtei­l der japanische­n Trommelkun­st. „Die Trommeln nehmen negative Energie und geben positive Energie zurück“, sagt Gudio Strauch, der das Taiko vor 13 Jahren als seine Leiden- schaft entdeckt hat. Auch TaikoSpiel­erin Marion Droste (57) ist begeistert: „Es ist ein unheimlich­es Feeling. Das ist schwer zu beschreibe­n. Es macht einen unheimlich zufrieden.“Genau dieses Gefühl soll bei der „Summer Night oft the Drums“in Hückelhove­n auf das Publikum übertragen werden. „Ich fühlte mich so berauscht“, erinnert sich Droste an ihr erstes Taiko-Konzert in Mönchengla­dbach.

Aktuell proben die Trommler mehrmals in der Woche. Neben Vorfreude ist dabei auch ein bisschen Nervosität spürbar. Choreograp­hie, Bewegung, Klang und Rhythmus, alles was zum Taiko dazu gehört, soll schließlic­h stimmen. Die Lasershow und die Musik müssen abgestimmt werden. Es wird genau geplant, wo wann welche Trommel stehen soll, um den Zuschauern einen Abend zu bereiten, der in Erinnerung bleiben soll. „Unser Ziel ist es, den Trend, den Taiko gerade hat, nach draußen zu tragen“, sagt Guido Strauch.

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