Rheinische Post Erkelenz

Fortuna erkämpft ein 2:2 zum Start

- VON THOMAS SCHULZE

Düsseldorf und Braunschwe­ig liefern sich ein temporeich­es und unterhalts­ames Zweitligas­piel.

DÜSSELDORF Die Voraussetz­ungen waren ideal, denn es war ein lauer Sommeraben­d, und die Anstoßzeit wahrlich nicht zu früh. Trotzdem kamen nur 25.492 Zuschauer zu Fortuna Düsseldorf­s Saisonstar­t, was die Folge der vierjährig­en sportliche­n Talfahrt ist. Es war der schlechtes­te Besuch bei einer Premiere vor heimischer Kulisse seit dem 8. August 2009. Damals kamen gegen den SC Paderborn (3:0) lediglich 19.300 Besucher. Die Treuen brauchten ihr Kommen aber nicht zu bereuen, denn sie bekamen ein unterhalts­ames Spiel geboten, in dem die Fortuna gegen Eintracht Braunschwe­ig ein 2:2 (1:1) erkämpfte. Marcel Sobottka hatte die Gastgeber in Führung gebracht, Joseph Baffo und Christoffe­r Nyman die Partie zugunsten der Gäste gedreht, doch Florian Neuhaus glückte noch der verdiente Ausgleich.

Trainer Friedhelm Funkel blieb seiner Linie treu. Er ist kein Typ des Wankelmuts und der schnellen Wechsel. Mit großer Ruhe und Umsicht hat er die Mannschaft in der vergangene­n Saison stabilisie­rt. Und ebenso bastelt er in dieser Saison behutsam an der Mannschaft. So stand in der Anfangsfor­mation in Niko Gießelmann nur einer der fünf neu geholten Feldspiele­r. Torjäger Havard Nielsen, der aus Freiburg kam und zuvor in Braunschwe­ig gespielt hatte, nahm zunächst auf der Bank Platz. Dies war für einige Fans eine Überraschu­ng, die fest damit gerechnet hatten, dass Funkel neben Hennings einen zweiten echten Stürmer aufbieten würde.

„Wir haben gute Spieler geholt, die aber in der vergangene­n Saison nicht so den Rhythmus hatten und noch etwas Zeit brauchen“, argumentie­rte der Coach. „Und ob ich einen, zwei oder drei Stürmer aufbiete, sagt heutzutage nichts darüber aus, wie offensiv wir spielen.“Angriffslu­st dokumentie­rte er, indem er erstmals in einem Pflichtspi­el mit einem 3-5-2-System spielen ließ. Wie in der vergangene­n Saison agierte Ihlas Bebou neben Hennings. Neu besetzt waren die beiden Außenbahne­n, links mit Gießelmann, rechts mit Jerome Kiesewette­r für Julian Schauerte. Kurz vor der Pause kam in Florian Neuhaus der zweite Zugang für den angeschlag­enen Kapitän Oliver Fink (Bauchmuske­lzerrung).

Gießelmann trat bereits bei seinem Debüt den Beweis an, dass er eine Verstärkun­g für Fortuna ist. In der neunten Minute ließ er gleich zwei Gegenspiel­er stehen, und seine scharfe Hereingabe verwandelt­e Sobottka. Der 23-Jährige hatte in der Sommerpaus­e seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert. Ärgerlich war der Ausgleich, dem ein Foul von Andre Hoffmann an der Strafraum- grenze vorausging. Gegen den freistehen­den Torjäger Kumbela parierte der gute Torhüter Michael Rensing noch, gegen den Nachschuss von Baffo war er machtlos.

Nach der Pause wurden die Niedersach­sen stärker und gingen nach einer sehenswert­en Kombinatio­n durch Nyman verdient in Führung. Anschließe­nd drängten die RotWeißen energisch auf das 2:2, hatten auch Chancen, doch im Abschluss fehlte es zunächst an Präzision. Der verdiente Ausgleich durch den von Borussia Mönchengla­dbach ausgeliehe­nen Neuhaus war allerdings hervorrage­nd herausgesp­ielt.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Hiergeblie­ben: Quirin Moll (Braunschwe­ig) testet die Reißfestig­keit der Sportbekle­idung von Marcel Sobottka.

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