Fortuna erkämpft ein 2:2 zum Start
Düsseldorf und Braunschweig liefern sich ein temporeiches und unterhaltsames Zweitligaspiel.
DÜSSELDORF Die Voraussetzungen waren ideal, denn es war ein lauer Sommerabend, und die Anstoßzeit wahrlich nicht zu früh. Trotzdem kamen nur 25.492 Zuschauer zu Fortuna Düsseldorfs Saisonstart, was die Folge der vierjährigen sportlichen Talfahrt ist. Es war der schlechteste Besuch bei einer Premiere vor heimischer Kulisse seit dem 8. August 2009. Damals kamen gegen den SC Paderborn (3:0) lediglich 19.300 Besucher. Die Treuen brauchten ihr Kommen aber nicht zu bereuen, denn sie bekamen ein unterhaltsames Spiel geboten, in dem die Fortuna gegen Eintracht Braunschweig ein 2:2 (1:1) erkämpfte. Marcel Sobottka hatte die Gastgeber in Führung gebracht, Joseph Baffo und Christoffer Nyman die Partie zugunsten der Gäste gedreht, doch Florian Neuhaus glückte noch der verdiente Ausgleich.
Trainer Friedhelm Funkel blieb seiner Linie treu. Er ist kein Typ des Wankelmuts und der schnellen Wechsel. Mit großer Ruhe und Umsicht hat er die Mannschaft in der vergangenen Saison stabilisiert. Und ebenso bastelt er in dieser Saison behutsam an der Mannschaft. So stand in der Anfangsformation in Niko Gießelmann nur einer der fünf neu geholten Feldspieler. Torjäger Havard Nielsen, der aus Freiburg kam und zuvor in Braunschweig gespielt hatte, nahm zunächst auf der Bank Platz. Dies war für einige Fans eine Überraschung, die fest damit gerechnet hatten, dass Funkel neben Hennings einen zweiten echten Stürmer aufbieten würde.
„Wir haben gute Spieler geholt, die aber in der vergangenen Saison nicht so den Rhythmus hatten und noch etwas Zeit brauchen“, argumentierte der Coach. „Und ob ich einen, zwei oder drei Stürmer aufbiete, sagt heutzutage nichts darüber aus, wie offensiv wir spielen.“Angriffslust dokumentierte er, indem er erstmals in einem Pflichtspiel mit einem 3-5-2-System spielen ließ. Wie in der vergangenen Saison agierte Ihlas Bebou neben Hennings. Neu besetzt waren die beiden Außenbahnen, links mit Gießelmann, rechts mit Jerome Kiesewetter für Julian Schauerte. Kurz vor der Pause kam in Florian Neuhaus der zweite Zugang für den angeschlagenen Kapitän Oliver Fink (Bauchmuskelzerrung).
Gießelmann trat bereits bei seinem Debüt den Beweis an, dass er eine Verstärkung für Fortuna ist. In der neunten Minute ließ er gleich zwei Gegenspieler stehen, und seine scharfe Hereingabe verwandelte Sobottka. Der 23-Jährige hatte in der Sommerpause seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert. Ärgerlich war der Ausgleich, dem ein Foul von Andre Hoffmann an der Strafraum- grenze vorausging. Gegen den freistehenden Torjäger Kumbela parierte der gute Torhüter Michael Rensing noch, gegen den Nachschuss von Baffo war er machtlos.
Nach der Pause wurden die Niedersachsen stärker und gingen nach einer sehenswerten Kombination durch Nyman verdient in Führung. Anschließend drängten die RotWeißen energisch auf das 2:2, hatten auch Chancen, doch im Abschluss fehlte es zunächst an Präzision. Der verdiente Ausgleich durch den von Borussia Mönchengladbach ausgeliehenen Neuhaus war allerdings hervorragend herausgespielt.