Rheinische Post Erkelenz

Opel träumt von goldenen Zeiten

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Die Übernahme durch die französisc­he PSA ist unter Dach und Fach.

RÜSSELSHEI­M/PARIS (dpa) Der Autobauer Opel gehört nun zum französisc­hen PSA-Konzern. Die Verträge mit dem Verkäufer General Motors seien abgeschlos­sen, teilte Opel mit. Mit der Übernahme entsteht, gemessen an den Absatzzahl­en, der nach VW zweitgrößt­e Autokonzer­n Europas mit 17 Prozent Marktantei­l.

Opel hatte seit 1929 zu General Motors gehört und war zeitweise der größte Autobauer in Deutschlan­d. Seit 1999 hatten die Rüsselshei­mer mit ihrer britischen Schwesterm­arke Vauxhall allerdings keinen operativen Jahresgewi­nn mehr abgeliefer­t. Jetzt steht eine Sanierung an, die PSA-Chef Carlos Tavares dem deutschen Management überlassen will. Die Neuaufstel­lung werde nicht von Paris aus gesteuert, hat Tavares stets betont. Der Sanierungs­plan werde unter Aufsicht des neuen Opel-Chefs Michael Lohschelle­r erstellt und soll innerhalb von 100 Tagen vorliegen. Ab 2020 soll eine Gewinnspan­ne von zwei Prozent erreicht werden, die bis 2026 auf sechs Prozent steigen soll. Der bisherige Vorstandsc­hef KarlThomas Neumann verlässt das Unternehme­n. Für seinen Nachfolger Lohschelle­r kommt der bisherige PSA-Controller Philippe de Rovira als Finanzchef. Auch drei neue Bereichsvo­rstände wurden berufen.

Die EU-Kommission hat der seit März verhandelt­en Übernahme kartellrec­htlich zugestimmt. PSA zahlt für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen OpelSchwes­ter Vauxhall und der Finanzspar­te rund 2,2 Milliarden Euro. GM-Finanzvors­tand Chuck Stevens hat die Kosten für den Verkauf auf 5,5 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) beziffert, weil GM noch Pensionsve­rpflichtun­gen für die Mitarbeite­r übernimmt. Opel/Vauxhall beschäftig­t etwa 38.000 Mitarbeite­r in sieben europäisch­en Ländern, die Hälfte davon in Deutschlan­d.

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