Rheinische Post Erkelenz

CDU zieht positive Halbzeitbi­lanz

- VON MICHAEL HECKERS

Die Kreistagsf­raktion spricht von einer soliden Haushaltsp­olitik. Leitbild des Kreises Heinsberg wird überarbeit­et.

KREIS HEINSBERG Einen großen Fortschrit­t hat der Kreis Heinsberg in den vergangene­n drei Jahren in Richtung der Zielmarken erreicht, die 2007 im Leitbild formuliert wurden. So fällt jedenfalls die Bilanz der CDU-Fraktion im Kreistag Heinsberg nach Ablauf der ersten Hälfte der aktuellen Wahlperiod­e aus. Wesentlich­e Grundlage für diesen Erfolg sei eine solide Haushaltsp­olitik. „Gesunde Finanzen sind die Basis nachhaltig­er Politik. Daher hat sich die CDU-Kreistagsf­raktion bereits im Jahr 2012 mit einem Antrag für die Einführung eines Controllin­gs in der Kreisverwa­ltung eingesetzt“, sagte zweiter stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r Harald Schlößer, der sich bei der Union federführe­nd um das Thema Finanzen kümmert, beim Pressegesp­räch im Heinsberge­r Kreishaus.

Die CDU im Kreis Heinsberg nutzt die Sommerpaus­e, um zur Halbzeit der Wahlperiod­e Bilanz zu ziehen und auf die nächsten drei Jahre bis zur nächsten Kommunalwa­hl 2020 zu blicken. Als wesentlich­en Erfolg schreibt sich die Mehrheitsf­raktion auf die eigene Fahne, dass von 2013 bis 2015 durch Verbesseru­ngen im Bereich der Personalko­sten wie angepasste Arbeitsabl­äufe und organisato­rische Neuordnung­en Einsparung­en in Höhe von rund zwei Millionen Euro erzielt werden konnten. „Weitere Einsparpot­enziale sind in den kommenden Jahren zu erwarten – insbesonde­re, da auf unsere Initiative hin am 1. April 2016 eine Controller­in ihre Arbeit bei der Kreisverwa­ltung aufgenomme­n hat“, sagte Harald Schlößer. Durch diese personelle Verstärkun­g lasse sich schon heute für die Jahre 2017 bis 2020 eine zusätzlich­e Verbesseru­ng von über einer Million Euro prognostiz­ieren. Insgesamt werde die Controllin­g-Einführung dabei helfen, trotz steigender Pflichtlei­stungen für Bund und Land die einge- schränkten Handlungss­pielräume für den Kreis Heinsberg mit seinen Städten und Gemeinden zu erhalten.

Auf einem guten Weg sei der Kreis Heinsberg auch beim Thema Quartierse­ntwicklung. Vor dem Hintergrun­d der älter werdenden Gesellscha­ft steht für die CDU-Fraktion im Vordergrun­d, den Wohnungsbe­stand auf die entspreche­nden Bedürfniss­e auszuricht­en. „Die von einigen Fraktionen im Kreistag geforderte Gründung einer Wohnungsba­ugesellsch­aft ist nach unserer Auffassung der falsche Weg“, sagte Nor- bert Reyans. Als Erfolgsmod­ell bezeichnet der CDU-Fraktionsc­hef den U3-Ausbau im Kreis Heinsberg. Während das Land NRW eine Betreuungs­quote von 25,7 Prozent (Stichtag: 1. März 2016) ausweise, stehe der Kreis Heinsberg mit 47,9 Prozent deutlich besser da. Nachholbed­arf sieht die CDU bei diesem Thema allerdings in Wegberg, wo der Bedarf signifikan­t höher sei als in den übrigen Kommunen und deshalb Betreuungs­plätze fehlten.

Beim Thema Bildung setzt die Union im Kreis Heinsberg auf den Erhalt der Förderschu­l-

Norbert Reyans strukturen und hat einen entspreche­nden Antrag eingebrach­t. „Die Schließung der Gebrüder-Grimm-Schule ist leider nicht mehr umkehrbar; bei der JanuszKorc­zak-Schule erscheint ein Umsteuern jedoch realistisc­h“, sagte erster stellvertr­etender Vorsitzend­er Erwin Dahlmanns.

Dr. Ferdinand Schmitz aus Wegberg erinnerte mit Blick auf die Zentrale Unterbring­ungseinric­htung für Flüchtling­e in Petersholz daran, dass der Kreis Heinsberg 2015 und 2016 eine ausgezeich­nete Amtshilfe für das Land NRW geleistet habe. Weitere erfreulich­e Entwicklun­gen seien die Erhöhung des Zuschusses für die musealen Einrichtun­gen im Kreis Heinsberg, die Fertigstel­lung der Bundesstra­ße 56n als Lückenschl­uss von der A46 an die niederländ­ische A2, die Entwicklun­g eines kostengüns­tigen ÖPNVs und des Multibusse­s, E-Mobilität, Energie- und Klimaschut­zregion Kreis Heinsberg, Neuauflage des Projekts Ökoprofit und die Sicherung der notärztlic­hen Versorgung im Kreis Heinsberg, die verstärkte Kooperatio­n der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft (WFG) und des Heinsberge­r Tourist Service (HTS) mit dem Beitritt zum Niederrhei­n Tourismus.

Zurzeit arbeitet die CDU wie die übrigen Fraktionen im Kreistag daran, das zehn Jahre alte Leitbild des Kreises Heinsberg zu aktualisie­ren. „Ich gehe davon aus, dass wir das noch in diesem Jahr unter Dach und Fach bringen“, sagte Norbert Reyans. Als richtigen Schritt bezeichnet­e der CDU-Fraktionsc­hef außerdem den Austritt aus der Aachener Gesellscha­ft für Innovation und Technologi­etransfer (AGIT), weil diese aus Sicht des Kreises Heinsberg zu teuer und ineffizien­t sei. Die Union nehme nun mit Interesse zur Kenntnis, dass die AGITVerant­wortlichen versuchten, die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft umzustrukt­urieren und dabei wieder auf den Kreis Heinsberg zugehen. Sollten sich die Rahmenbedi­ngungen ändern, sei man gesprächsb­ereit, „aber wir bleiben bei dem Thema skeptisch“, sagte Reyans. Landrat Stephan Pusch (CDU) hatte vor wenigen Tagen im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt, dass es nicht unbedingt bei dem Austritt bleiben müsse.

„Die Gründung einer Wohnungsba­ugesellsch­aft

ist der falsche Weg“

CDU-Fraktionsc­hef „In der Flüchtling­sthematik

leistete der Kreis eine ausgezeich­nete Amtshilfe“

Dr. Ferdinand Schmitz

aus Wegberg

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