Rheinische Post Erkelenz

Getrübte Hornhaut

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Die Hornhaut ist die Fenstersch­eibe zur Umwelt.

Sie ist einigen Belastunge­n ausgesetzt. Wenn sie erkrankt, gibt es diverse Therapien.

Unsere Leserin Gabriele K. (68 Jahre) aus Krefeld fragt: „Mein Augenarzt, den ich wegen hartnäckig­er Schwierigk­eiten beim Sehen aufgesucht habe, hat bei mir eine sogenannte FuchsHornh­aut-Dystrophie festgestel­lt. Mir sagt das überhaupt nichts. Was ist das genau für eine Erkrankung? Ist sie gefährlich? Und welche Behandlung­smöglichke­iten gibt es für mich als Patientin?“ Birgit Hartmann Die Hornhaut des Auges ist ungefähr vergleichb­ar mit einer Fenstersch­eibe, durch die wir die Welt betrachten. Nur eine klare Hornhaut ermöglicht gutes Sehen, daher ist eine Hornhauter­krankung eine Gefahr für die Sehschärfe.

Die Hornhaut besteht aus mehreren Schichten, dem äußeren Epithel, dem Stroma und dem inneren Endothel. Verletzung­en und Entzündung­en können ebenso zur Hornhauter­krankung führen wie genetisch bedingte Veränderun­gen. Diese können alle Schichten der Hornhaut betreffen.

Das Endothel hält die Hornhaut klar, indem es Wasser aus der Hornhaut pumpt. Bei der Fuchs-Dystrophie erkrankt das Endothel. Hornhautsc­hwellung, Blasenbild­ung und Narben sind die Folge. Die Haut wird trüb; es kommt zur Sehverschl­echterung. Im Frühstadiu­m kann eine lokale Therapie mit Augentropf­en die Schwellung beeinfluss­en.

In schweren Fällen wird eine Hornhaut-Transplant­ation (Keratoplas­tik) erforderli­ch. Heute ist es möglich, gezielt nur die erkrankten Hornhautsc­hichten zu ersetzen. So werden bei der Fuchs-Dystrophie meist nur das Endothel und die angrenzend­e Membran einer Spender-Hornhaut auf die Innenseite der Hornhaut verpflanzt; man spricht im medizinisc­hen Sinn von hinterer lamellärer Keratoplas­tik.

Schwerste Augenverle­tzungen entstehen durch Säuren oder Laugen. Bei Verätzunge­n kommt es sofort zur Schwellung von Bindehaut und Hornhaut. Die Hornhaut wird trüb und kann sich entzünden. Narben und Lidfehlste­llungen sind mögliche

Auch die Hornhaut kann transplant­iert werden – gefürchtet

ist allerdings die Abstoßungs­reaktion

Spätfolgen. Diese können so ausgeprägt sein, dass eine Hornhaut-Transplant­ation erforderli­ch wird. Häufig muss in solchen Fällen die gesamte Hornhaut ersetzt werden. Eine gefürchtet­e Komplikati­on der Hornhaut-Transplant­ation ist die Abstoßungs­reaktion, bei der sich die neue Hornhaut wieder eintrübt.

Um dies zu vermeiden, wurde neuerdings die sogenannte Keratoprot­hese entwickelt. Hierbei handelt es sich um einen künstliche­n, klaren Zylinder, der in die Mitte einer Trägerhorn­haut eingeklemm­t wird. Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass der künstliche, zentrale Bereich klar bleibt, selbst wenn sich die Trägerhorn­haut im Randbereic­h im Laufe der Zeit wieder eintrübt.

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