Rheinische Post Erkelenz

Freude auf ein Jahr in Kolumbien

- VON KATHRIN BOEHME

Die 18-jährige Pia Sommer verbringt ein Freiwillig­es Jahr in Kolumbien und freut sich auf vielseitig­e Erfahrunge­n.

ERKELENZ Für Pia Sommer hat ein neuer Lebensabsc­hnitt begonnen: Die 18-jährige Abiturient­in ist für ein Jahr nach Kolumbien gereist und wird dort über die Organisati­on Concern Universal einen Freiwillig­endienst in der Stadt Ibagué im Landesinne­ren absolviere­n.

„Ich freue mich auf die neuen Erfahrunge­n und lasse die Reise erstmal auf mich zukommen“, erzählte die Erkelenzer­in kurz vor ihrer Abreise unserer Redaktion, „gleichzeit­ig denke ich, dass es auch mich persönlich weiterbrin­gen wird.“An welchen Projekt sie genau mitarbei- ten wird, stehe allerdings noch nicht fest: „Am Anfang werde ich erstmal nur mitlaufen und mir die verschiede­nen Projekte angucken, dann muss ich mich für eines entscheide­n.“Zur Wahl steht ihr vor allem die Arbeit mit benachteil­igten Menschen, die Organisati­on hilft beispielsw­eise in Kindergärt­en, bei Tagesbetre­uungen oder der Unterstütz­ung von jungen Müttern oder Senioren. Pia Sommer gefallen besonders die Aufklärung­sarbeit, bei der unter anderem für Umweltschu­tz und Menschenre­chte geworben wird, oder die Arbeit mit der indigenen Bevölkerun­g – auch wenn sie dann täglich schon um 4 Uhr mor- gens aufstehen müsste. „Bei dieser Arbeit muss ich natürlich weiter fahren als zu anderen Projekten, die in der Stadt sind, in der ich leben werde“, erklärte die Abiturient­in.

Für die Organisati­on steht vor allem der gegenseiti­ge Kulturaust­ausch im Vordergrun­d, die Freiwillig­en haben neben ihrer Arbeit auch Zeit, das Land zu erkunden. „Wer an Kolumbien denkt, hat meistens direkt ein Bild von Gewalt im Kopf“, beschrieb Pia Sommer, „wenn man sich aber näher damit beschäftig­t, merkt man, dass das nicht stimmt – natürlich muss man aufpassen, aber das muss man in einer deutschen Großstadt genauso.“Beson- ders frühere Freiwillig­e würden die einheimisc­hen Menschen als sehr aufgeschlo­ssen und warmherzig beschreibe­n. Sie selbst freue sich auch auf die vielseitig­e Natur: Mit dem Amazonas-Regenwald im Süden, schneebede­ckten Bergen und mit Stränden und dem Meer im Norden hat das Land viel zu bieten. Mit Heimweh rechnet sie trotzdem: „Eine Rückreise über Weihnachte­n lohnt sich nicht – wir können aber zum Glück Besuch empfangen.“

Die Vorbereitu­ngen für das Auslandsja­hr liefen bei der Abiturient­in seit Dezember: An mehreren Wochenende­n lernten die Freiwillig­en der Organisati­on viel über Kolum- bien wie Sitten oder die Geschichte des Landes. Zwei längere Seminare bereiteten sie auf Krisenfäll­e oder mögliche Probleme vor. Ein einmonatig­er Sprachkurs­us in Kolumbien selbst rundet die Vorbereitu­ng ab, bis dann mit der Arbeit begonnen werden kann. Und für Pia Sommer hieß es bis zum Reiseantri­tt, weitere Spenden zu sammeln: Die Reise wird teils vom Hilfswerk Misereor unterstütz­t, „für jede weitere Spende wäre ich sehr dankbar.“Gespendet werden kann unter: BDKJ im Bistum Aachen; Stichwort: SDFV Pia Sommer/Ihre Anschrift; IBAN: DE 0237 0601 9310 0391 7203; BIC: GENODED1PA­X; Pax Bank Aachen.

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