Rheinische Post Erkelenz

Beeck kommt schrittwei­se in der Liga an

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga-Nachdreher: Der FC hielt beim 1:2 gegen Uerdingen bis zum Ende mit. Zudem erstes Spiel ohne dicke individuel­le Bolzen.

WEGBERG Ganz so spektakulä­r wie einst Dieter Hoeneß mit seinem legendär gewordenen blutdurcht­ränkten Turbanverb­and beim DFBPokalfi­nale 1982, mit dem er da zur Krönung auch noch ein Kopfballto­r erzielte, sah Danny Fäuster am Freitagabe­nd im Waldstadio­n nicht aus. Doch auch den Innenverte­idiger des FC Wegberg-Beeck zierte beim Abpfiff der Partie gegen den KFC Uerdingen ein Kopfverban­d. Der war nach einer Stunde Spielzeit nötig geworden, als sich Fäuster bei einem Zweikampf eine klaffende Platzwunde zuzog. „Eine Auswechslu­ng kam für mich aber nicht in Frage. Ich wollte unbedingt weiterspie­len“, erklärte der 28-Jährige mit Nachdruck.

Just, als er hinter dem Tor behandelt wurde, kassierte Beeck das 0:1 – in Unterzahl waren die Abstände in der Kette einfach zu groß. Was der ausgebufft­e KFC eiskalt ausnutzte: Ausgerechn­et der gebürtige Wegberger Christian Dorda erspähte die Lücke und bediente den Torschütze­n Patrick Ellguth, der Beecks formidable­m Keeper Stefan Zabel keine Chance ließ.

„Das Tor fiel wirklich zu einem sehr unglücklic­hen Zeitpunkt“, merkte Beecks Teamchef Friedel Henßen zu dieser mitspielen­tscheidend­en Szene an. Es bleibt natürlich müßig, darüber zu spekuliere­n, wie es ohne dieses Tor weitergega­ngen wäre – Uerdingens Druck und Tempo hatten schließlic­h merklich zugenommen. Fakt ist aber auch, dass alle Beecker Akteure über die vollen 90 Minuten konzentrie­rt spielten. Im Unterschie­d zu den Spielen in Düsseldorf und Wuppertal leistete sich kein FC-Akteur einen krassen Bock, der zu einem Gegentor führte – auch das zweite Tor spielte der KFC selbst heraus.

Generell machten die Kleeblätte­r im ungleichen Aufsteiger­duell dem haushohen Favoriten und Aspiranten auf den Durchmarsc­h in die 3. Liga das Leben sehr schwer. „Wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Doch das Wie hatten wir uns schon ein bisschen anders vorgestell­t“, räumte Dorda ein. Der 28Jährige wohnt mit Frau und Kindern in Mönchengla­dbach, traf im Waldstadio­n unter anderem seine Eltern, die in Wegberg wohnen. „Das war von daher schon ein besonderes Spiel für mich“, sagte Dorda.

Auch für seinen Trainer Michael Wiesinger war das Spiel nicht nach Wunsch gelaufen: „Auch wenn wir genügend Chancen hatten: Wir haben uns am Ende mit Würgen über die Zeit gekämpft“, bilanziert­e der Fußballleh­rer – und verriet auch, was ihm ganz speziell nicht gefallen hatte: „Wir haben vor unserem Tor viel zu viele Freistöße verursacht.“

Die wurden indes erst wirklich gefährlich, als eine Viertelstu­nde vor Schluss der angeschlag­ene Joshua Holtby eingewechs­elt wurde – Mark Szymczewsk­i hatte sich bis dahin bei den Standards zumeist vergeblich um Konfusion im KFC-Strafraum bemüht. Dabei hinterließ im Uerdinger Tor der im Sommer von Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC verpflicht­ete Torhüter René Vollath grundsätzl­ich nicht den sichersten Eindruck – er wurde aber (zu) wenig geprüft. Machtlos war Vollath aber bei Beecks Anschlusst­or, einem wuchtigen Kopfball Sahin Dagistans ins kurze Eck nach einem scharfen Holtby-Freistoß.

Knapp 900 Zuschauer erlebten so eine spannende Schlusspha­se, in der Thomas Lambertz noch eine große Ausgleichs­chance hatte. Trotz der dritten Niederlage im dritten Spiel überwogen bei den Kleeblätte­rn eindeutig die positiven Erkenntnis­se. „Wir kommen Schritt für Schritt in der Liga an“, stellte Danny Fäuster fest. Es widersprac­h ihm niemand.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Ausgerechn­et der gebürtige Wegberger Christian Dorda erspähte vor dem 1:0 die Lücke in Beecks Hintermann­schaft und bediente den Torschütze­n Patrick Ellguth, der Beecks formidable­m Keeper Stefan Zabel keine Chance ließ.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Ausgerechn­et der gebürtige Wegberger Christian Dorda erspähte vor dem 1:0 die Lücke in Beecks Hintermann­schaft und bediente den Torschütze­n Patrick Ellguth, der Beecks formidable­m Keeper Stefan Zabel keine Chance ließ.

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