Rheinische Post Erkelenz

Streit um NRW-Braunkohle­pläne

-

Grünen-Politikeri­n Göring-Eckardt greift die Chefs der Kohle-Länder an.

DÜSSELDORF (brö/kes/kib) EUKommissi­on und Opposition haben den Vorstoß der Braunkohle-Länder gegen EU-Umweltaufl­agen zurückgewi­esen. „Es ist völlig absurd, dass die Ministerpr­äsidenten der Länder NRW, Brandenbur­g, Sachsen-Anhalt und Sachsen nun von der Bundesregi­erung fordern, Klage gegen neue EU-Umweltaufl­agen, zum Beispiel in Bezug auf das hochgiftig­e Quecksilbe­r bei ihren Kohlekraft­werken, einzureich­en“, sagte Grünen-Spitzenkan­didatin und Fraktionsv­orsitzende im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, unserer Redaktion.

Union, SPD, FDP und Linksparte­i machten Lobbyismus für die Kohleindus­trie statt für Klimaschut­z und Gesundheit. Der Kohleausst­ieg sei eine zentrale Bedingung für eine Koalition mit den Grünen nach der Bundestags­wahl. Dazu gehöre auch die Abschaltun­g der 20 dreckigste­n Kohlekraft­werke – so schnell wie

Katrin Göring-Eckardt möglich – als eine der ersten Maßnahmen einer neuen Regierung.

In einem Schreiben hatten die Ministerpr­äsidenten Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries (SPD) aufgeforde­rt, gegen neue EUUmweltau­flagen für Braunkohle- Kraftwerke zu klagen. „Angesichts der sozialen und wirtschaft­spolitisch­en Auswirkung­en der rechtswidr­ig zustande gekommenen EU-Vorgaben halten wir es für unverantwo­rtlich, uns auf Spielräume bei der nationalen Umsetzung zu verlassen“, heißt es in dem Papier.

Ein EU-Kommission­ssprecher zeigte sich verwundert: Am 28. April hätten die EU-Staaten mit qualifizie­rter Mehrheit für die neuen Vorgaben gestimmt. Die Grenzwerte seien mit Technologi­en zu erreichen, die bereits 2010 eingesetzt wurden. Über 290 Experten seien seit 2011 beteiligt worden. Zudem seien ohnehin Ausnahmen vorgesehen, sollten die Kosten unverhältn­ismäßig hoch ausfallen.

„Union, SPD, FDP und Linksparte­i machen

Lobbyismus für die Kohleindus­trie“

Grünen-Spitzenkan­didatin

Newspapers in German

Newspapers from Germany