Rheinische Post Erkelenz

Braunkohle­protest: Polizei bereitet sich auf Krawalle vor

- 45 % 37 % 33 % 12 % 9%

AACHEN (dpa) Die Aachener Polizei rechnet bei den geplanten Protesttag­en von Braunkohle­gegnern im Rheinland mit massiven Straftaten. Im Internet gebe es Ankündigun­gen von Blockade- und Sabotageak­tionen, sagte gestern der Aachener Polizeiprä­sident Dirk Weinspach. Große Sorge bereite der Polizei ein Ultimatum von Braunkohle­gegnern an den Betreiber RWE, das in der Nacht zu Donnerstag auslaufe: Wenn der Konzern RWE den Betrieb der Tage- baue und Kraftwerke in der Nacht zu Donnerstag nicht einstelle, wollen Aktivisten demnach selbst dazu beitragen.

„Wir interpreti­eren das als Ankündigun­g massiver Straftaten, auf die wir uns eingestell­t haben und gegen die wir konsequent vorgehen werden“, sagte Weinspach. Er appelliert­e an die Braunkohle­gegner, eine Eskalation zu vermeiden.

Mehrere Initiative­n haben von Donnerstag an (24. bis 29. August)

Wuppertal

Gelsenkirc­hen

Recklingha­usen

Siegburg

Oberhausen „Aktionen des zivilen Ungehorsam­s“angekündig­t, die von einem Protestcam­p am Tagebau Garzweiler ausgehen sollen. Weinspach sagte dazu: „Wir wollen diese Aktionen nicht kriminalis­ieren. Aber wir sind gegen jede Form der Bagatellis­ierung von Straftaten und von schweren Straftaten.“

Anders als beim Eindringen von Braunkohle­gegnern in den Tagebau Garzweiler im Jahr 2015 habe RWE die Tagebaue Inden, Hambach und

Bahnhof Oberhausen Garzweiler mittlerwei­le umfriedet. Jeder, der das Gelände betrete, begehe Hausfriede­nsbruch, stellten die Einsatzlei­ter der Polizei fest.

Damals hatte es 640 Strafanzei­gen gegeben, davon 250 gegen bekannte Tatverdäch­tige, wie die Polizei berichtete. Ein Großteil wurde wegen Hausfriede­nsbruchs erstattet. Angeklagte waren aber freigespro­chen worden, da RWE den Tagebau nicht komplett umfriedet hatte. Das hat sich nun geändert.

Seit Beginn des Protestcam­ps der Braunkohle­gegner, dem Klimacamp Rheinland, am vergangene­n Freitag, ist die Polizei nach eigenen Angaben rund um die Uhr im Einsatz. Sie wird unterstütz­t durch Kräfte aus Nordrhein-Westfalen. Das Einsatzgeb­iet erstreckt sich den Angaben nach über rund 500 Quadratkil­ometer, drei Tagebaue, fünf Kohlekraft­werke und knapp 100 Kilometer Abbruchkan­te an den Tagebauen.

 ?? QUELLE: EIGENE RECHERCHE | FOTOS: DPA, IMAGO (3) | GRAFIK: ZÖRNER ??
QUELLE: EIGENE RECHERCHE | FOTOS: DPA, IMAGO (3) | GRAFIK: ZÖRNER

Newspapers in German

Newspapers from Germany