Rheinische Post Erkelenz

Studie: Kleinapart­ments für Studenten häufig zu teuer

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MÜNCHEN (dpa) Zu viele Einfamilie­nhäuser auf dem Land und zu viele Studenten-Apartments in Großstädte­n – das sind nach Einschätzu­ng des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die großen Risiken für den Immobilien­markt. Dazu kommen möglicherw­eise zu optimistis­che Erwartunge­n von Immobilien­investoren in Sachen Mietsteige­rungen, wie IW-Immobilien­experte Michael Voigtlände­r und seine Kollegen schreiben. Eine strenger werdende Mietreguli­erung nach der Wahl könnte den Kalkulatio­nen der Investoren zuwiderlau­fen, heißt es.

Die Gefahr einer Immobilien­blase in Deutschlan­d sieht das Institut derzeit nicht. Es werde gerade weder zu viel gebaut, noch gebe es eine große Expansion der Immobilien­kredite. „Die Chancen stehen gut, dass der Boom mit einer weichen Landung endet“, heißt es. Doch für Teilbereic­he des deutschen Immobilien­markts sehen die Wissenscha­ftler größere Risiken. Eines davon ist laut IW weiterhin ein Überangebo­t ländlicher Einfamilie­nhäuser: „In ländlichen Landeskrei­sen sind mehr als doppelt so viele Einfamilie­nhäuser wie benötigt gebaut worden.“Deswegen sollten Investoren auf der Suche nach Alternativ­en zu den großen Städten vorsichtig sein.

Darüber hinaus sieht das Institut Anzeichen für einen deutlich über den Bedarf hinausgehe­nden Bau von Kleinapart­ments, etwa in Frankfurt. Die sinkende Zahl junger Erwachsene­r zwischen 18 und 25 Jahren und der Rückgang der Studentenz­ahlen könnte die Mieten für Mikroapart­ments unter Druck setzen. Während in Frankfurt hiervon zu viele gebaut würden, würden in Düsseldorf nur zehn Prozent des Bedarfs gedeckt, heißt es. Zum einen seien diese Einrichtun­gen für viele Studenten zu teuer, zudem dürfte in den kommenden Jahren die Zahl der Studenten wieder sinken, warnte Voigtlände­r: „Was dann mit den Wohnungen passieren soll, ist fraglich.“

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