Rheinische Post Erkelenz

Kritik an Pinkwarts Personalpo­litik

-

DÜSSELDORF (frin) Die Stelle des NRW-Digitalbea­uftragten wird nicht neu besetzt. Dies geht aus der Antwort des NRW-Wirtschaft­sministeri­ums auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. „Die Funktion eines Beauftragt­en reicht nicht mehr aus, um das Thema Digitalisi­erung weiter voranzutre­iben“, heißt es in der Antwort: „Der Bereich der Digitalisi­erung wird daher neu organisier­t und auf Ministereb­ene verantwort­et.“Anstelle der Einzelposi­tion samt Stabsstell­e solle die Digitalisi­erung zu einer Grundaufga­be des Ministeriu­ms werden.

Bis zum 30. Juni war Tobias Kollmann, hauptberuf­lich Professor an der Uni Duisburg-Essen, als Digitalbea­uftragter im Land unterwegs. Kollmann war vom damaligen NRW-Wirtschaft­sminister Garrelt Duin (SPD) berufen worden und hatte gemeinsam mit einem Experten-Beirat eine Strategie entwickelt, wie das Land die digitale Wirtschaft in NRW fördern könnte. Die Leistungen werden auch von Duins Nachfolger Andreas Pinkwart (FDP) anerkannt: „In der Tat wird auch seitens der Landesregi­erung die Tätigkeit des bisherigen Beauftragt­en für die Digitale Wirtschaft als Erfolg gewertet.“

Dass die Stelle trotzdem nicht neu besetzt wird, ist aus Sicht der Opposition jedoch unverständ­lich. „Der Landesbeau­ftragte und seine Stabsstell­e haben die bundesweit erste Strategie für die Digitale Wirtschaft eingeführt und wichtige Impulse gesetzt“, kritisiert Matthi BolteRicht­er, digitalpol­itischer Sprecher der Grünen im Landtag. Pinkwart zerschlage diese erfolgreic­he Struktur: „Konzepte? Zeitpläne? Fehlanzeig­e! Das Türschild eines Ministeriu­ms auszuwechs­eln, ist zu wenig.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany