Rheinische Post Erkelenz

Rolfes will zurück in die Bundesliga

- VON RALPH DURRY

Der Ex-Profi hat den Torlinien-Technik-Anbieter GoalContro­l übernommen.

AACHEN/KÖLN (RP/sid) Simon Rolfes hat sich große Ziele gesetzt. „Wir haben ein Top-Produkt, das wir kontinuier­lich weiterentw­ickeln. Natürlich ist es unser Ziel, Marktführe­r zu werden und GoalContro­l auch in die Bundesliga zu bringen“, sagte der 35 Jahre alte ehemalige Fußball-Nationalsp­ieler, nachdem er mit seinem Unternehme­n den Torlinien-Technologi­e-Anbieter GoalContro­l GmbH komplett übernommen hat.

Zurzeit arbeitet die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit dem Konkurrent­en Hawkeye zusammen, dieser hatte aber am ersten Punktspiel-Wochenende der neuen Saison große technische Probleme beim Videobewei­s und wurde von der Liga zum Rapport nach Frankfurt/Main bestellt. Die DFL teilte mit, dass diese Situation „nicht hinnehmbar“sei. Zur Saison 2018/19 wird das Paket neu ausgeschri­eben.

Zu den Schwierigk­eiten des Konkurrent­en Hawkeye sagte der ehemalige Bremer, Aachener und Leverkusen­er Profi: „Das ist aus der Ferne nur sehr schwierig zu beurteilen. Die Technik ist getestet worden und sollte eigentlich auch funktionie­ren. Als Dienstleis­ter bist du in der Pflicht, die Funktional­ität des Systems sicherzust­ellen.“

Der einstige defensive Mittelfeld­spieler und sein Geschäftsp­artner Markus Elsässer sind mit ihrem Unternehme­n S. Rolfes & M. Elsässer Technology GmbH in Eschweiler ansässig. Im Juli erfolgte die Übernahme von GoalContro­l. Bereits seit der Saison 2015/16 ist das GoalContro­l-System erfolgreic­h in der französisc­hen Ligue 1 im Einsatz, auch bei der WM 2014 in Brasilien war GoalContro­l technische­r Dienstleis­ter des Weltverban­des Fifa.

Das Torlinien-Technik-System ist sehr komplex. „Es hängen 14 Kameras in einem Stadion, sieben sind auf jedes Tor gerichtet. Damit können wir immer die exakte Position des Balls erfassen und sicher sagen, ob der Ball über der Torlinie ist oder nicht“, berichtete Rolfes, Mitglied im Kuratorium der DFB-Stiftung Egidius Braun. In den vergangene­n Monaten habe das Unternehme­n mit dem System „nochmal einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Rolfes.

Der Ex-Profi ist natürlich ein Verfechter des Videobewei­ses, der zu Saisonbegi­nn in der Bundesliga eingeführt wurde. Rolfes: „Grobe Fehlentsch­eidungen des Schiedsric­hters werden einfach eliminiert. Wichtig ist, dass die Entscheidu­ng schnell getroffen wird. Das darf keine drei Minuten dauern.“

Rolfes ist überzeugt von den Möglichkei­ten im Großraum Aachen. Mit der Universitä­t RWTH habe sein Unternehme­n „einen extrem interessan­ten Ingenieurs­tandort in unmittelba­rer Nähe – sozusagen das Silicon Valley Europas“. Dies sei eine tolle Basis, um „gute Entwicklun­gen zügig vorantreib­en zu können“, betonte Rolfes. Denn sein Ziel ist die Marktführe­rschaft mit GoalContro­l in Deutschlan­d.

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