Rheinische Post Erkelenz

FC Bayern eröffnet Campus für den Nachwuchs

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MÜNCHEN (sid) Der FC Bayern startet künftig von der Ingolstädt­er Straße 272 in München aus den Angriff auf Europas Fußball-Thron. „Ich bin überzeugt, dass wir damit die richtige Antwort auf die Entwicklun­g im internatio­nalen Fußball geben können, auf den ganzen Transferwa­hnsinn und die Gehaltsexp­losionen“, sagte ein „stolzer und glückliche­r“Uli Hoeneß bei der Eröffnungs­feier des neuen und mondänen „FC Bayern Campus“.

Die neue Heimat für die kommenden Schweinste­igers, Lahms oder Müllers hat sich der deutsche Fußball-Rekordmeis­ter 70 Millionen Euro kosten lassen – „nicht einmal ein halber Neymar“, wie Münchens Oberbürger­meister süffisant anmerkte. Paris St. Germain hat sich den Brasiliane­r vom FC Barcelona 222 Millionen kosten lassen.

Vielleicht gelinge es dem FC Bayern mit seiner Akademie, so Präsident Hoeneß weiter, den Vorsprung, den andere Vereine durch Investoren aus dem Nahen Osten oder Russland hätten, „durch geschickte­s Taktieren“auszugleic­hen. Man wolle das „Mia san mia“in die Welt hinaustrag­en: „Der Campus soll ein Markenzeic­hen sein.“

In der Nachwuchsa­rbeit besteht bei den Bayern Nachholbed­arf. Da- vid Alaba hatte 2010 als letzter Jugendspie­ler nachhaltig den Sprung zu den Profis geschafft. Nun habe man mit der Akademie „die Möglichkei­t“, meinte Hoeneß, Spieler wie Alaba, Bastian Schweinste­iger, Philipp Lahm oder auch Toni Kroos wieder „selbst auszubilde­n“. Idealerwei­se entwickle der FC Bayern künftig „jedes Jahr einen Spieler für die Profiabtei­lung. Das ist der Wunschgeda­nke“, sagte Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt.

Unweit der Arena wurden auf einer Fläche von 30 Hektar auf dem Campus seit der Grundstein­legung im Oktober 2015 ein kleines Stadion für 2500 Zuschauer, sieben weitere Fußballfel­der, Fitnesshüg­el, Klubheim, Sporthalle, Mensa und ein Internat für 35 Talente errichtet. Künftig ist dies die Heimat der Münchner U9 bis U19.

Sportliche­r Leiter des Campus ist der bisherige Assistenzt­rainer Hermann Gerland. Jochen Sauer verantwort­et als Geschäftsf­ührer den administra­tiven Bereich. „Wir brauchen Talente mit Ellbogen und Kanten. Alle müssen den Ball haben wollen. Das Motto ist: Gib dem Gegner keine Zeit zu denken“, sagte Gerland unlängst zum Motto des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums.

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