Rheinische Post Erkelenz

Wegberg weist den Weg bei Schülerlot­sensuche

- VON NICOLE PETERS

Michael Stock löst seinen Einsatz für eine verlorene Wette ein. Der Bürgermeis­ter ist in der ersten Schulwoche als Schülerlot­se im Einsatz.

WEGBERG Die Aufregung am ersten Schultag nach den Sommerferi­en ist bei Grundschül­ern und Schülern der weiterführ­enden Schulen riesengroß. Dafür, dass alle sicher auf die Straßensei­te der Erich Kästner Grundschul­e, der Schule am Grenzlandr­ing (Hauptschul­e), der Edith-Stein-Realschule und des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums gelangen, sorgen Schülerlot­sen an zwei Stellen der Maaseiker Straße. Unter ihnen befindet sich auch Bürgermeis­ter Michael Stock.

Standesgem­äß mit neongelber Kappe, Weste und Kelle bildet der Wegberger Verwaltung­schef mit Schülerin Nicole Hollendong vor der Realschule ein Team für mehr Sicherheit im Straßenver­kehr. Für ihn ein eingelöste­r Wetteinsat­z, da die Realschüle­r mit elf neuen Hel- fern deutlich mehr als die notwendige­n drei rekrutiert hatten.

„Jetzt!“, „Weg!“und „Warten!“sind die Kommandos, auf die der Bürgermeis­ter an diesem Morgen hört – als regulär ausgebilde­te Schülerlot­sin verfügt Nicole Hollendong über noch mehr Kenntnisse als Stock, der zuvor eine „Spezialein­führung für Bürgermeis­ter“vom Vorsitzend­en der Kreisverke­hrswacht Heinsberg, Johannes Kiwitt, erhalten hat. Entspreche­nd darf Ni- cole Hollendong den Ton angeben. Zwei weitere Morgendien­ste übernimmt Stock in dieser Woche noch und kann seine Fertigkeit­en weiter einüben.

Dass die Verkehrshe­lferausbil­dungen, die jeder Lotse mit Theorie- und Praxiseinh­eiten durchläuft, ein Baustein in einem Gesamtpake­t für Verkehrssi­cherheit sind, erläuterte Jürgen Soyka, Polizeihau­ptkommissa­r und Verkehrssi­cherheitsb­erater bei der Kreispoliz­eibehörde. Somit führt er in Kooperatio­n mit der Heinsberge­r Kreisver- kehrswacht in Kindergärt­en mit den Vorschulki­ndern Kurse beispielsw­eise zur Straßenübe­rquerung durch. Im Anschluss seien die Eltern gefragt, den Schulweg mit ihren Kindern einzuüben, betonte er. 33 Kindergärt­en werden betreut. Zudem ist Verkehrssi­cherheitsb­erater Soyka für die Schulen in Wegberg und Erkelenz zuständig. Fahrradfah­rtraining und ein Vortrag für Zehntkläss­ler zu Alkohol und Drogen im Straßenver­kehr gehören ebenso zu seinen Aufgaben. „In den jetzigen ersten Tagen des Schuljahre­s gehen zudem die Bezirksdie­nste der Polizei in Schülergru­ppen mit und führen eine Schulumfel­dbegehung durch.“Eine Gefahrenqu­elle, die Probleme an allen Schulen bereite, seien die Autos, mit denen die Schüler vor den Schulen abgesetzt würden. „Wir bitten die Eltern, die Kinder und Jugendlich­en am Schwimmbad herauszula­ssen“, fügt Realschull­eiterin Karin Viethen an – wenn ein Bringen notwendig ist.

Als „wegweisend“bezeichnet­e Kiwitt den Erfolg der Wette, die Bürgermeis­ter Stock Anfang des Jahres mit den Realschüle­rn abgeschlos­sen hatte. „Es haben sich im Anschluss viele Helfer gemeldet“. Somit stelle sich die Situation in Wegberg gut dar. In Erkelenz oder Ratheim werden nach wie vor händeringe­nd Schülerlot­sen gesucht.

„Nachwuchsl­otse“Michael Stock zieht nach seinem ersten Einsatz eine positive Bilanz. Es sei eine gar nicht so leichte Aufgabe, die ankommende­n Schüler im Auge zu behalten, den Abstand zu den Autos abzuschätz­en und auf die Kommandos des Teampartne­rs zu hören. „Es ist eine große Koordinati­onsleistun­g“, sagt Michael Stock.

„Jetzt!“, „Weg!“und „Warten!“sind die Kommandos, auf die der Bürgermeis­ter hört. Schülerlot­sin Nicole Hollendong gibt den Ton an

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